Curevac (NASDAQ:CVAC) (WKN: A2P71U) musste in den letzten Tagen seine Anleger enttäuschen. Der schon als sicher geglaubte Impfstofferfolg mit CVnCoV blieb leider in der Phase-III-Studie bisher aus. In einer Zwischenanalyse liegt die Wirksamkeit nur bei 47 %, was nicht genügt, um einen deutlichen Unterschied zu machen.
Der Kapitalmarkt hatte zuvor einen Impfstofferfolg bereits als sicher eingepreist. Curevac hätte so noch in diesem Jahr Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften können. Allerdings reagiert die Börse in solchen Fällen oft über, besonders, wenn alle Anleger gleichzeitig verkaufen.
Gründe zur Hoffnung Es gibt tatsächlich einige Gründe dafür, dass der Erfolg nur aufgeschoben und nicht aufgehoben ist. So ist es sehr wahrscheinlich, dass Curevac als Antwort auf die vielen neuen Varianten einen angepassten Impfstoff entwickeln wird. So könnte die Wirksamkeit erhöht und das Problem gelöst werden. Die Veränderungen würden allerdings weitere Monate in Anspruch nehmen. „Es wird möglich sein, den Impfstoff so aufzubereiten, dass er sehr wirksam sein kann“, so Curevacs Studienleiter Peter Kremser.
Mit Glaxosmithkline (NYSE:GSK) (WKN: 940561) wird bereits an einer zweiten Generation eines COVID-19-Impfstoffes geforscht. Seine Marktreife wird erst 2022 erwartet. Doch Aktienkurse reagieren auf jede positive Zwischenmeldung, sodass bei einem entsprechenden Erfolg ein schneller Wiederanstieg möglich ist.
Curevac-Impfstoffstudie kaum vergleichbar Hinzu kommt, dass selbst der bisher erfolglose Impfstoff CVnCoV am Ende noch zugelassen werden könnte. Die Phase-III-Studie ist noch nicht beendet. Die Ergebnisse werden sich also noch einmal verändern. In der Untersuchung sind 29 Virusvarianten enthalten, sodass ein Vergleich mit bereits zugelassenen Impfstoffen kaum möglich ist.
Es ist wahrscheinlich, dass einzelne bereits zugelassene Impfstoffe unter gleichen Bedingungen kaum besser abgeschnitten hätten. „Die Zahlen zur Wirksamkeit der anderen Impfstoffe sähen vermutlich anders aus, wenn man deren Studien zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt hätte“, so Curevacs Vorstandsvorsitzender Franz-Werner Haas.
Strategische Investoren bleiben bei Curevac Positiv stimmt zudem Dietmar Hopps Aussage: „Ich bin zuversichtlich, dass CureVac erfolgreich sein wird. Ich glaube felsenfest an das Unternehmen.“ Er verkauft keine Anteile und ist schon seit 2006 investiert. Bei Curevac geht es wie bei Biontech (NASDAQ:BNTX) (WKN: A2PSR2) mittels mRNA-Impfstoffen um eine medizinische Revolution. Misserfolge sind dabei nur ein zwischenzeitlicher Rücksetzer. Doch aktuell liegt Biontech mit seinen Forschungen vor Curevac.
Das Tübinger Unternehmen forscht darüber hinaus an Krebsimpfstoffen, die ein großes Potenzial besitzen. Zur zeitlichen Überbrückung könnte Curevac Biontechs Impfstoff produzieren. So kündigte Biontech an, mit Curevac in neue Verhandlungen treten zu wollen. Curevac wird sich sehr wahrscheinlich dazu bereiterklären, wenn die eigenen Entwicklungen am Ende tatsächlich scheitern. Bisher ist dieser Punkt aber noch nicht erreicht.
Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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