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Darum solltest du bei ETFs ein Pfennigfuchser sein!

Veröffentlicht am 24.08.2020, 09:24
Darum solltest du bei ETFs ein Pfennigfuchser sein!

Es ist wohl kein Geheimnis, dass sich zur langfristigen Geldanlage neben einem diversifizierten Portfolio an Einzelaktien auch Exchange Traded Funds (ETFs) eignen. Denn diese passiv gemanagten Fonds bilden einen bestimmten Index kostengünstig ab und können somit über eine lange Laufzeit für attraktive Renditen sorgen.

Während bei Investitionen in Einzelaktien nach dem Erwerb keine regelmäßigen Gebühren anfallen, stellt die Kapitalanlagegesellschaft (KAG), die den ETF vertreibt, regelmäßig Spesen in Rechnung. Je nach ETF liegen diese meist zwischen 0,07 % und 0,80 % p. a. des investierten Betrages. Oftmals vergessen ETF-Anleger, dass die Kostenquote des ETF ein wesentliches Kriterium für oder gegen eine Anlage ist. Denn durch den Effekt des Zinseszins kann dich ein teurer ETF über mehrere Jahre Tausende Euro kosten.

Günstige und teure ETFs im Vergleich Daher vergleiche ich zunächst drei fiktive ETFs mit unterschiedlichen Kostenquoten, um dir aufzeigen zu können, wie der Renditeunterschied über die Jahre anwächst. In diesem Beispiel nehme ich an, dass 20.000 Euro in einen ETF investiert und über eine Laufzeit von 20 Jahre gehalten werden. Um die Ergebnisse vergleichbar zu halten, nehme ich zudem an, dass alle drei ETFs eine durchschnittliche jährliche Rendite von 6 % p. a. erzielen können.

Während der günstigste ETF nur jährliche Kosten von 0,07 % p. a. birgt, gibt es einen mittleren ETF mit 0,40 % p. a. und einen teuren ETF mit Kosten in Höhe von 0,80 % p. a. Über die Jahre erkennt man unglaubliche Unterschiede der Renditen.

Anlagejahr ETF (günstig) ETF (mittel) ETF (teuer)
0 20.000 20.000 20.000
1 21.186 21.120 21.040
3 23.773 23.552 23.285
5 26.676 26.263 25.770
10 35.581 34.488 33.204
15 47.459 45.289 42.782
20 63.301 59.471 55.125

Gerundete Beträge in Euro

Wie du erkennst, macht es einen großen Unterschied, ob du in einen ETF mit einer Kostenquote von 0,07 % oder 0,80 % p. a. investierst. In diesem Beispiel beträgt der Unterschied zwischen dem teuren und günstigen ETF stolze 8.176 Euro. Daher solltest du auf jeden Fall auf diese Kennzahl achten, denn hier besteht großes Optimierungspotenzial.

Des Weiteren sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Kostenquote eine der wenigen Kennzahlen ist, die in der Zukunft sicher eintreten wird. Denn während man als Anleger die Renditen der Vergangenheit analysiert und vergleichbare Ergebnisse für die Zukunft erwartet, handelt es sich hierbei nur um eine Annäherung. Denn niemand kennt die Zukunft. Somit kann dir auch niemand eine gewisse Rendite für die Zukunft prognostizieren. Lediglich die zukünftig anfallenden Kosten für einen bestimmten ETF hast du selbst in der Hand.

Gebührenwahnsinn bei aktiven Fonds Nichtsdestotrotz ist annähernd jeder ETF günstiger als ein aktiv gemanagter Fonds. Denn bei diesen Fonds sind Kostenquoten von 2,0 % p. a. und mehr oft keine Ausnahme. Um dir zu zeigen, wie sich dadurch deine Rendite über die Jahre entwickelt, zeige ich dir anschließend den Vergleich zwischen dem teuren ETF von vorhin und einem aktiv gemanagten Fonds mit einer Kostenquote von 2,0 % p. a.

Anlagejahr ETF (teuer) Aktiver Fonds
0 20.000 20.000
1 21.040 20.800
3 23.285 22.497
5 25.770 24.333
10 33.204 29.605
15 42.782 36.019
20 55.125 43.822

Gerundete Beträge in Euro

Wie du siehst, sind aktiv gemanagte Fonds hinsichtlich der Gebühren kaum mit ETFs zu vergleichen. Wenn man sich jedoch zusätzlich vor Augen führt, dass diese Fonds oftmals eine schlechtere Rendite als ETFs aufweisen, gibt es meiner Meinung nach kaum Gründe, die eine Anlage rechtfertigen.

Fazit Das Fazit aus dieser Analyse ist ganz klar, dass du dich als Anleger vor allem auf jene Aspekte konzentrieren solltest, die du beeinflussen kannst. Dazu zählt auf jeden Fall die Kostenquote eines ETFs. Denn während zukünftige Erträge basierend auf vergangenen Renditen nur geschätzt werden können, kannst du mit der Wahl des ETF deine zukünftigen Kosten auf jeden Fall selbst bestimmen.

Solltest du zudem in aktiv gemanagte Fonds investiert sein oder mit einer Anlage liebäugeln, möchte ich dich dazu ermutigen, die Renditen der Vergangenheit mit ähnlichen ETFs zu vergleichen. Denn für mich muss die Rendite eines aktiven Fonds mindestens die Mehrkosten im Vergleich zu einem ETF erwirtschaften. Ist dies nicht der Fall, sollte man auf jeden Fall darüber nachdenken, das Portfolio neu zu strukturieren.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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