Von Peter Nurse
Investing.com – Europäische Aktien konnten am Mittwoch insgesamt zulegen, wobei der deutsche Aktienmarkt aufgrund einer enttäuschenden Stimmung seitens der Marktteilnehmer unter Druck geraten ist.
Um 13.20 Uhr MEZ gab der deutsche Leitindex DAX 30 um 0,2 % ab, während der CAC 40 in Frankreich 0,2 % hinzugewinnen konnte und der FTSE 100 in Großbritannien immerhin 0,1 % im Plus war.
Dabei haben die europäischen Märkte auch von der positiven Entwicklung an der Wallstreet in der Nacht profitiert. Der Nasdaq Composite und der S&P 500 beendeten den Handelstag auf Rekord-Hochs, während sich der europäische Handel dagegen eher am Geschehen in Asien orientierte, wo der Handel ebenfalls keinen guten Tag hatte.
Die deutschen Märkte haben am Mittwoch eine unterdurchschnittliche Leistung gezeigt, nachdem die deutschen Exporte nach China, dem zweitgrößten Absatzmarkt des Landes außerhalb der europäischen Union, im Jahresvergleich um 3,9 % eingebrochen waren. Das ist der stärkste Rückgang seit Mai 2020, als die Welt fest im Würgegriff der ersten Corona-Welle steckte.
Dieses schwierige Wirtschaftsklima wurde mit der Veröffentlichung des Geschäftsklimaindex des deutschen Ifo-Instituts verdeutlicht, das einen Rückgang auf 99,4 für den August zeigt. Im Juli lag der Wert noch bei 100,7. Erwartet wurde ein Wert von 100,4.
Die europäische Bilanzsaison ist bald vorüber. Insgesamt waren die Geschäftszahlen der Unternehmen positiv. Laut den neusten Refinitiv I/B/E/S-Daten stiegen die Gewinne europäischer Unternehmen um 151 % im 2. Quartal an. Dies hat dazu beigetragen, die größten Benchmark-Indizes der Region in der Nähe ihrer Rekord-Hochs zu halten.
Einer der Sektoren, der im besonderen Rampenlicht war, waren die britischen Supermärkte im Hinblick auf Private-Equity-Beteiligungen. Damit soll WM Morrison (LON:MRW) in den FTSE 100 Index gebracht werden, der wichtigste Index in Großbritannien. Der Aktienkurs des Unternehmens ist seit dem Erhalt eines Angebots der Private-Equity-Gesellschaft Clayton, Dubilier & Rice im Juni um mehr als 60 % gestiegen.
Der Ölpreis setzte am Mittwoch seine Erholung fort, denn die Daten des American Petroleum Institute, die am Dienstag veröffentlicht wurden, zeigen in der Woche bis zum 20. August einen Rückgang der Rohöllagerbestände um 1,6 Millionen Barrel. Die Benzinlagerbestände sanken um 1 Million Barrel.
Die offiziellen Daten der U.S. Energy Information Administration werden noch heute veröffentlicht.
Bis 13.20 Uhr MEZ stiegen US-Rohöl-Future 0,2 % auf 67,70 USD pro Barrel. Brent kletterte um 0,3 % auf 70,60 USD. Beide Kontrakte konnten in den zwei Handelstagen zuvor 8 % zulegen. Allerdings war dies auch durch die Auswirkungen des Feuers auf einer mexikanischen Bohrinsel geschuldet, wodurch mehr als 400.000 Barrel pro Tag auf der Angebotsseite fehlen.
Gold-Futures fielen um 0,8 % auf 1.794,35 USD/Unze. EUR/USD verlor ebenfalls, 0,1 % auf 1,1740.