von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte stiegen am Dienstag und erholten sich nach den schweren Verlusten von gestern, unterstützt durch ein starkes Quartalsergebnis der Schweizer Großbank UBS.
Um 10:45 MEZ stand der DAX um 1% höher, der französische CAC 40 stieg um 1,3%, während der britische FTSE Index um 1,1% zulegte.
Die Gewinne vom Dienstag konnten aber nur teilweise die Verluste vom Montag ausgleichen, als der DAX um 2,6%, der CAC 40 um 2,5% und der FTSE 100 um 2,3% nachgaben, angesichts der Befürchtungen über den jüngsten Anstieg der Covid-19-Fallzahlen, vor allem mit der hoch ansteckenden Delta-Variante, der die Regierungen dazu veranlassen könnte, wieder strenge Restriktionen einzuführen, was die Wirtschaftstätigkeit lähmen wird.
Die Märkte hatten sich in der ersten Jahreshälfte kräftig erholt, da die Anleger darauf setzten, dass die Covid 19-Impfprogramme den Volkswirtschaften nach der Aufhebung der Reisebeschränkungen zu einer kräftigen Erholung verhelfen würden. Der Anstieg der Fallzahlen, zunächst in Asien, aber zunehmend auch in Europa und den USA, hat diesem Narrativ jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Geholfen hat der Stimmung am Dienstag die Nachricht, dass der Nettogewinn von UBS (SIX:UBSG) im Quartal einen Satz um 63% auf 2 Mrd. Dollar gemacht hat, von 1,23 Mrd. Dollar im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Schweizer Vermögensverwalter machte dafür das "günstige" Marktumfeld verantwortlich. Die UBS-Aktie stieg um über 4%.
Die Papiere von EasyJet (LON:EZJ) erhöhten sich um 1,6%. Die Billigfluggesellschaft kündigte Pläne an, dass sie zwischen Juli und September mit 60% ihrer Kapazität aus der Zeit vor der Pandemie fliegen will, nach 17% im vorangegangenen Quartal.
Remy Cointreau (PA:RCOP) gewann 0,8%, nachdem der französische Spirituosenkonzern mitteilte, dass sich der Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres mehr als verdoppelt hat. Gründe dafür waren die Wiedereröffnung von Bars und Restaurants in Europa sowie die anhaltend starke Nachfrage in China und den USA.
LVMH (PA:LVMH) verteuerte sich um 1,6%, nachdem der französische Luxuskonzern zugestimmt hatte, einen Anteil von 60% an der Streetwear-Marke Off-White zu übernehmen.
Auf der anderen Seite fiel die Aktie von Electrolux (ST:ELUXb) um über 8%, nachdem der schwedische Haushaltsgerätehersteller gewarnt hatte, dass sich die Probleme in der Lieferkette in diesem Jahr verschlimmern und sich auf das Produktionsniveau auswirken werden.
Zu den Konjunkturdaten: Die deutschen Erzeugerpreise stiegen im Juni gegenüber dem Vorjahr um 8,5%, so schnell wie seit 40 Jahren nicht mehr, und werden damit den Mitgliedern der Europäischen Zentralbank sicherlich zu denken geben, wenn sie sich das nächste Mal am Donnerstag treffen.
Für den Ölpreis ging es am Dienstag bergauf. Nach dem gestrigen scharfen Ausverkauf, der aufgrund der Sorge begann, dass der Anstieg der Covid-Fallzahlen die kurzfristige Energienachfrage beeinträchtigen könnte, stabilisierte er sich, gerade als sich eine Gruppe großer Ölexporteure auf eine Erhöhung des Angebots einigte.
Die Investoren warten nun auf die Daten zu den US-Rohölvorräten vom American Petroleum Institute, die im Laufe des Tages hereinkommen werden.
Um 9:45 MEZ wurden US-Rohöl-Futures um 1,2% höher zu 67,17 USD pro Barrel gehandelt, nachdem sie am Montag um mehr als 7% eingebrochen waren und damit ihren schlimmsten Handelstag seit September hatten, während der internationale Referenzkontrakt Brent um 1,3% auf 69,54 USD gestiegen ist, nachdem er gestern um 6,8% auf ein Achtwochentief gefallen war.
Darüber hinaus stiegen US-Gold-Futures um 0,4% auf 1.815,45 USD je Unze, während der EUR/USD um 0,1% auf 1,1782 nachgab.