Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Dienstag abgeschwächt, da die Anleger einen Teil der Gewinne aus der vorangegangenen Sitzung vom Tisch nahmen und sich Sorgen über den durch die anhaltende Coronavirus-Pandemie verursachten Schaden für die Wirtschaft machten.
Der DAX in Deutschland sank um 1%, der CAC 40 in Frankreich um 0,7% und der britische FTSE Index wurde um 1% niedriger gehandelt.
Die weltweite Zahl der Todesopfer durch die Covid-19-Pandemie ist am Dienstag auf über 1 Million gestiegen, so die Daten der Johns Hopkins University. Die Todesrate ist in den letzten Wochen gestiegen, als die Infektionen in mehreren Ländern sprunghaft angestiegen sind.
Europa ist für fast 25% der Todesfälle verantwortlich, und die Weltgesundheitsorganisation hat vor einer besorgniserregenden Ausbreitung in Westeuropa nur wenige Wochen vor der Grippesaison gewarnt.
Das französische Verbrauchervertrauen blieb im September stabil bei 95 Punkten, wie INSEE mitteilte. Allerdings zeigten die Einkaufsmanagerindizes aus Europa zuletzt eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums ein. Der wichtige Dienstleistungsindex sank unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten.
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, sagte am Montag, dass die Zentralbank bereit sei, bei Bedarf weitere monetäre Anreize zur Unterstützung des Aufschwungs zu setzen, aber es werde wahrscheinlich einige Zeit dauern, bis eine Einigung erzielt werde. Vorläufige VPI-Daten aus den deutschen Bundesländern lassen keine wirkliche Abschwächung der Konsumtrends in diesem Monat erwarten. Der spanische VPI blieb mit -0,6% im Jahresvergleich im negativen Bereich.
Jenseits des Atlantiks in den USA haben die Demokraten am späten Montag einen neuen Coronavirus-Gesetzesentwurf in Höhe von 2,2 Billionen Dollar vorgestellt, aber es ist zweifelhaft, ob dieser noch vor den Wahlen im November durch den von den Republikanern dominierten Senat gehen wird.
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Investoren werden auch die erste Debatte zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und seinem Rivalen Joe Biden aufmerksam verfolgen, die später am Dienstag stattfindet, während die Brexit-Gespräche zwischen Großbritannien und der EU so weit fortgeschritten sind, dass die EU-Unterhändler bereit sind, nach dem Ende der aktuellen Übergangsperiode mit der Abfassung des Rechtstextes eines Abkommens über die Beziehungen zu beginnen.
Unternehmensseitig stehen die Fluggesellschaften und der Reisesektor im Fokus. Neue Restriktionen im Zuge der Pandemie wurden erlassen. Air France (PA:AIRF) KLM (OTC:AFLYY) fiel um 4%, IAG (LON:ICAG), die Eigentümerin von British Airways, um 2,4% und Tui (DE:TUIGn) um 3,4%.
Dieselben Befürchtungen wirkten sich auch auf die Ölpreise aus. Der Ölpreis WTI wurde 0,8% niedriger bei 40,27 Dollar pro Barrel gehandelt, während die internationale Benchmark Brent um 0,7% auf 42,56 Dollar fiel.
Der Markt wird auf Anzeichen für eine sich fortsetzende Erholung der US-Nachfrage in den wöchentlichen Lagerbestandsdaten achten, die am Dienstag vom American Petroleum Institute und am Mittwoch von der Energy Information Administration veröffentlicht werden.
Anderswo stiegen die Gold-Futures um 0,2% auf 1.885,75 Dollar je Unze, während EUR/USD um 0,1% höher bei 1,1669 gehandelt wurde.
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