Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag dank überwiegend guter Geschäftsergebnisse und besser als erwartet ausgefallener deutscher Industrieaufträge im Vorfeld der geldpolitischen Sitzung der Bank of England zugelegt.
Bis 12.50 Uhr MEZ notierte der DAX in Deutschland 1,2 % höher, der CAC 40 in Frankreich stieg um 0,8 %, während der britische FTSE 100 weitgehend unverändert handelte.
Dank der besser als erwarteten Entwicklung der deutschen Industrieaufträge im Juni, die nur um 0,4 % gegenüber dem Vormonat zurückgingen und nicht wie erwartet um 0,8 %, konnten die europäischen Börsen ihre Gewinne vom Vortag ausbauen.
Auch die Firmenbilanzen, die im Allgemeinen die Erwartungen des Marktes übertroffen haben, trugen zur positiven Stimmung bei.
Die Aktie von Next (LON:NXT) stieg um 2,6 %. Der britische Bekleidungshändler erhöhte seine Gewinnprognose für das laufende Jahr, nachdem sich die Umsätze in den Filialen von ihrem COVID-bedingten Einbruch erholt hatten.
Ebenfalls gefragt waren die Aktien der Credit Agricole (EPA:CAGR). Sie legten um 3,6% zu, nachdem der französische Kreditgeber dank des Rekordgeschäfts seiner Investment Banking-Sparte einen besser als erwarteten Quartalsgewinn einfuhr.
Für die Aktie der Lufthansa (ETR:LHAG) ging es um 5,8 % nach oben. Die deutsche Fluggesellschaft konnte im zweiten Quartal dank der boomenden Nachfrage nach Cargo-Flügen wieder einen operativen Gewinn verbuchen. Die Passagierkapazitäten würden im dritten Quartal jedoch nur etwa 80 % des Vorkrisenniveaus erreichen, da es auf den Flughäfen und bei den Fluggesellschaften (NYSE:JETS) an Personal fehle.
Die Titel von Adidas (OTC:ADDYY) erhöhten sich um 1,5 %. Für gute Laune unter den Aktionären sorgte der währungsbereinigte Umsatzanstieg um 4 % im dritten Quartal, während der operative Gewinn vor allem durch die Einstellung des Geschäfts in Russland stark zurückging.
Kursabschläge mussten dagegen die Aktien von Rolls-Royce (OTC:RYCEY) hinnehmen. Sie verloren 4,5 %, nachdem der britische Triebwerkshersteller vor drohenden wirtschaftlichen Herausforderungen gewarnt hatte, obgleich er einen um mehr als eine Milliarde Pfund verbesserten Cashflow für das erste Halbjahr gemeldet hatte.
Die Ölpreise stabilisierten sich am Donnerstag nach den starken Verlusten der vorangegangenen Sitzung vor dem Hintergrund der auf eine schwächere US-Nachfrage hindeutenden Daten sowie einer geringfügigen Produktionssteigerung der OPEC+-Produzenten.
Beide Referenzmarken verzeichneten am Mittwoch einen Rückgang um rund 4 % auf den schwächsten Stand seit Februar, nachdem die Daten der Energy Information Administration gezeigt hatten, dass die Rohölbestände in der vergangenen Woche um 4,5 Millionen Barrel gestiegen waren und die Benzinvorräte um 200.000 Barrel zunahmen.
Die Zunahme der Lagerbestände könnte auf eine Abschwächung der Nachfrage im größten Verbraucher der Welt hindeuten. Das ist umso erstaunlicher, als in den USA gerade Sommerfahrsaison ist.
Die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten, die so genannte OPEC+, hatten sich gestern auf eine Mini-Erhöhung der Produktion um 100.000 Barrel pro Tag geeinigt.
Bis 12.50 Uhr MEZ US-Rohöl-Futures 0,6 % höher bei 91,25 Dollar je Barrel, während der Brent-Kontrakt 0,15 % auf 96,72 Dollar stieg.
Für den Gold-Future ging es um 0,7 % auf 1.789,35 Dollar je Unze nach oben. Der EUR/USD stieg leicht um 0,1 % auf 1,0177.