Investing.com - Mit den Protokollen der EZB-Sitzung und den jüngsten regionalen Konjunkturdaten im Blick haben die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag leicht zugelegt.
Bis 09:05 Uhr MEZ stieg der DAX um 0,1 %, der CAC 40 in Frankreich um 0,2 % und der FTSE 100 in Großbritannien ebenfalls um 0,1 %.
EZB-Protokoll und PMI-Daten im Fokus
Die Hauptdiskussion an den Märkten dreht sich um die Frage, ob die großen Zentralbanken ihren Zinsgipfel zur Eindämmung der Inflation erreicht haben und wenn ja, wann sie mit Zinssenkungen beginnen werden.
Diese Debatte dürfte am Donnerstag durch die Veröffentlichung des Protokoll der Oktobersitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) genährt werden. Damals unterbrach die EZB ihre beispiellose Serie von zehn Zinserhöhungen in Folge. EZB-Präsidentin Lagarde warnte jedoch unlängst vor verfrühter Freude.
Neben den Protokollen stehen auch die vorlaufenden Einkaufsmanagerindizes für November zur Veröffentlichung an, die auf eine schrumpfende Wirtschaftstätigkeit in der Eurozone hindeuten dürften.
Überraschender Wahlsieg in den Niederlanden
Die Investoren dürften sich auch mit den möglichen Auswirkungen des Wahlsiegs des EU-kritischen niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders bei den Parlamentswahlen in den Niederlanden in der Nacht beschäftigen.
Darüber hinaus kündigte der britische Finanzminister Jeremy Hunt in seiner jährlichen Herbsterklärung Steuersenkungen für Arbeitnehmer an und sprach sich gleichzeitig für nachhaltige Investitionsanreize für Unternehmen aus, um die angeschlagene britische Wirtschaft anzukurbeln.
Novo Nordisk investiert in Frankreich
Im Unternehmenssektor dürften die Umsätze aufgrund des Thanksgiving-Feiertags in den USA gering ausfallen, doch Novo Nordisk (NYSE:NVO) könnte etwas Rückenwind erhalten. Der französische Präsident Emmanuel Macron wird eine neue Investition des dänischen Pharmaunternehmens in Frankreich einweihen.
Die Investition wird in Chartres, westlich von Paris, getätigt, wo Novo bereits fast 2.000 Mitarbeiter beschäftigt.
Rohöl fällt weiter wegen OPEC+-Unsicherheit
Die Ölpreise gaben am Donnerstag nach und bauten damit ihre starken Verluste vom Vortag weiter aus. Die unerwartete Vertagung eines anstehenden OPEC+-Treffens schürte die Unsicherheit über das Ausmaß der geplanten Förderkürzungen der Fördergruppe.
Bis 09:05 Uhr MEZ verbilligte sich US.Rohöl um 0,7 % auf 76,59 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt um 0,8 % auf 81,32 Dollar pro Barrel nachgab. Beide Kontrakte waren am Mittwoch um mindestens 4 % gefallen.
Die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Bündnispartner, zu denen auch Russland gehört, verschoben ein ursprünglich für Sonntag geplantes Ministertreffen, bei dem über eine Drosselung der Ölförderung beraten werden sollte, auf den 30. November.
Daraufhin gab es Spekulationen, wonach sich die Hauptförderländer nicht über die Höhe der Fördermengen und damit über mögliche künftige Kürzungen einigen können.
Erschwerend kam hinzu, dass die offiziellen Daten der EIA einen Anstieg der US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um 8,7 Millionen Barrel auswiesen, deutlich mehr als erwartet. Es war die vierte Woche in Folge, in der die US-Ölreserven zunahmen, was darauf hindeutet, dass die Ölversorgung weiterhin robust ist.
Der Gold-Future stieg um 0,3 % auf 1.997,95 Dollar pro Feinunze und der EUR/USD notierte 0,2 % höher bei 1,0912.