Investing.com – Der Dax konnte sich bis zum Nachmittag wieder leicht vorarbeiten und in die Gewinnzone wechseln. Das Tagestief hatte der deutsche Leitindex bei 9.645,51 Punkten markiert. Zur jetzigen Stunde verzeichnet der deutsche Leitindex einen hauchdünnen Anstieg von 0,02% auf 9.664,00 Punkte und weist kaum Bewegung auf. Angesichts des Feiertages in den USA anlässlich des President´s Day bleiben wesentliche Impulse aus. Nichtsdestotrotz könnte der deutsche Leitindex Marktexperten zufolge schon bald seine Rekordmarke von 9.794,05 Punkten überspringen und Kurs auf die 10.000er Marke nehmen. In der zweiten Börsenliga notieren der MDax und der TecDax wesentlich fester mit Gewinnen von jeweils 0,77% auf 16.884,44 Zähler und 1,15% auf 1.271,69 Punkte.
Zum Börsenstart hatten gute Vorgaben aus Asien die Kurse in Frankfurt gestützt. Für Antrieb sorgte ein deutlicher Anstieg des Kreditniveaus in China. Das Finanzaggregat stieg auf 2,58 Billionen Yuan (rund 311 Mrd. Euro), hatte am Samstag die chinesische Zentralbank mitgeteilt. Die Kreditvergabe belief sich auf 1,32 Billionen Yuan, was dem höchsten Wert seit 2010 entspricht.
Von Konjunkturseite stehen heute wenige Daten auf dem Programm. In Spanien ist im Dezember der Umsatz in der Industrie gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,2% zurückgegangen, teilte heute die nationale Statistikbehörde in Madrid teil. Dagegen ist allerdings der Auftragseingang im selben Monat um 7,8% gestiegen. Besser hat im Dezember die Dienstleistungsbranche abgeschnitten. Der Umsatz legte hier im Vergleich zum Vorjahr um 1,1% zu. Im November hatte das Plus noch 0,3% betragen. Des Weiteren hat der Schuldenberg des spanischen Staats die Marke von 94% übersprungen und lag im Dezember im Vorjahresvergleich um 8,7% höher, was dem höchsten Stand aller Zeiten entspricht, meldete heute die spanische Zentralbank. Insgesamt beläuft sich der Schuldenberg auf 961.555 Millionen Euro.
Am Rentenmarkt profitierte Spanien, trotz der hohen Schuldenquote, die allerdings leicht unter den Erwartungen der Regierung liegt, von der Heraufstufung des italienischen Ausblicks von „negativ“ auf „stabil“ durch Moody´s. Auch schürt der Regierungswechsel in Rom Hoffnungen auf ein Ende des Immobilismus von Enrico Letta. Nachfolger soll Matteo Renzi werden. Die Renditen der zehnjährigen spanischen und italienischen Anleihen liegen derzeit bei jeweils 3,54% und 3,621%. Die Risikoaversion hat in Peripherieländern abgenommen, was allerdings die deutschen zehnjährigen Anleihen infolge einer niedrigeren Nachfrage nach sicheren Anlagen belastet. Der Zins für zehnjährige Bundesanleihen liegt bei 1,678%.
An den europäischen Aktienmärkten notieren die wichtigsten Leitindexe uneinheitlich. Der FTSE 100 steigt um 1,09% und der FTSE MIB legt um 0,21% zu. Dagegen rutschten der CAC 40 und der Ibex 35 um jeweils 0,08% und 0,07% ab.
Am Frankfurter Parkett führt, wie bereits am Morgen, die Lanxess -Aktie die Gewinnerliste im Dax bei einem Anstieg von 2,21% an. Besonders stark zeigte sich heute im MDax die SGL Carbon-Aktie, die zurzeit ein Plus von 12,72% verzeichnet. Die Wertpapiere profitierten von einem Pressebericht des „Handelsblatt“ dem zufolge BMW und SGL ihre gemeinsame Produktion von Kohlefasern ausbauen wollen. Die Aktie des Autobauers sackte dagegen aufgrund von Gewinnmitnahmen um 1,27% ab.
Größter Verlierer im deutschen Leitindex ist ThyssenKrupp bei einem Minus von 1,98%. Belastend wirkte sich die Abstufung der Aktie durch Citigroup aus Bewertungsgründen von „neutral“ auf „verkaufen“ aus. Auch senkte die US-Bank das Kursziel von 17,6 auf 17 Euro.
Weitere Flops sind ElringKlinger und QSC bei Abschlägen von jeweils 0,58% und 4,31%. Die Aktie des Telekommunikationsdienstleisters brach aufgrund der im vergangenen Jahr aufgewiesenen Schwäche infolge starker Investitionen für das Cloud-Computing ein. Es wird nun daran gezweifelt, dass das Unternehmen bis 2016 seine Gewinnmarge, wie geplant auf 25% steigern kann.