Investing.com – Der Dax setzte seinen Konsolidierungskurs weiter fort und startete heute mit einem deutlichen Minus von 0,51% auf 9.030,76 Zähler, nahm somit von der 9.100 Punkte-Marke Abstand und könnte bei weiterer Abwärtsbewegung auch die wichtige Marke von 9.000 Punkten verlieren. In der zweiten Reihe gab der MDax um 0,33% auf 15.968,90 Zähler nach, der TecDax rutschte in den ersten Handelsminuten um 0,42% auf 1.125,58 Punkte.
Die Aussicht auf eine Drosselung des Liquiditätsüberschuss durch die Federal Reserve Bank noch diesen Monat beunruhigt die Anleger weltweit im Vorfeld der Ratssitzung des Offenmarktausschusses nächste Woche.
Nachdem es am Dienstag zwischen der Regierung der Demokraten um Präsident Barack Obama und den Republikanern zu einer Einigung auf einen Haushaltsentwurf gekommen ist und die letzten US-Konjunkturdaten, vor allem der jüngste US-Arbeitsmarktbericht, überraschend positiv ausgefallen sind, befürchten Börsianer, dass die Fed eher als erwartet damit beginnt ihr milliardenschweres Anleihekaufprogramm zurückzufahren. Jedoch muss der Haushaltsentwurf noch von beiden Kammern des US-Kongresses verabschiedet werden. Das Repräsentantenhaus soll voraussichtlich am Freitag und der Senat nächste Woche darüber abstimmen.
Zudem stehen heute in den USA eine ganze Reihe an Konjunkturdaten an, die für die US-Notenbank mit Hinsicht auf ihrer Ratssistzung ebenfalls wegweisend sein könnten. Mit Spannung werden vor allem die Zahlen zu den US-Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe für die Vorwoche erwartet. Auch werden heute Zahlen zum US-Einzelhandelsumsatz für November, die Einfuhr- und Ausfuhrpreise für November und die US-Lagerbestände erwartet.
Die Vorgaben aus den USA fielen erneut schwach aus. Am Vortag hatte der Dow Jones mit einem deutlichen Abschlag von 0,81% auf 15.843,53 Punkte geschlossen. Der S&P 500 sank noch stärker und beendete den gestrigen Handelstag mit einem Verlust von 1,13% auf 1.782,22 Punkte. Der Nasdaq 100 gab sogar um 1,29% auf 3.468,99 Zähler nach.
Auch in Asien prägt zunehmend die Erwartung einer baldigen Reduzierung der massiven US-Liquiditätsspritzen das Marktgeschehen.
In Japan verabschiedete die Regierung des Premierministers Shinzo Abe ein neues Sonderbudget im Umfang von 53 Mrd. US-Dollar, um der japanischen Wirtschaft unter die Arme zu greifen, wenn nächstes die geplante Mehrwertssteuererhöhung in Kraft tritt. Ungeachtet dessen schloss der Nikkei Index um 1,12% tiefer, der TOPIX sackte um 0,66% ab.
In China ging der Shanghai Composite Index praktisch unverändert aus dem Handel bei einem dünnen Minus von 0,06%. Der CSI 300 sackte um 0,11% ab. Der in Hong Kong gehandelte Hang Seng rutschte um 0,51% ab.
Unterdessen beschlossen am Mittwochabend Vertreter von EU-Staaten, des Europarlaments und der EU-Kommission im Rahmen des Abwicklungsmechanismus für marode Banken künftig Aktionäre und Gläubieger stärker in die Pflicht zu nehmen. Somit soll verhindert werden, dass Steuerzahler bei massiven Rettungsaktionen einen Großteil der Finanzierung übernehmen, kündigte EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier nach Abschluss der Verhandlungen an. Die EU-Staaten und das Parlament müssen allerdings den Beschlüssen noch offiziell zustimmen.
Von Konjunkturseite werden in der EU heute Zahlen zur europäischen Industrieproduktion für Oktober erwartet. Zudem legt die Europäische Zentralbank (EZB) heute ihren Monatsbericht für Dezember vor.
Am Frankfurter Parkett ist zur jetzigen Stunde Fresenius Medical Care einziger Gewinnerwert im Dax bei einem Plus von 0,71%.
Spitzenwert im MDax ist Metro bei einem Anstieg von 3,05%. Für Antrieb sorgten gute Geschäftszahlen in seinem Rumpfgeschäftsjahr, das im September endete. Der größte Händler Deutschlands warf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 728 Millionen Euro nach 706 Millionen im Vorjahr ab. Von Januar bis September ging der Umsatz allerdings um 2,2% auf 46,3 Mrd. Euro zurück. Bei den Anlegern kamen die Zahlen gut an, obwohl das Unternehmen gleichzeitig ankündigte, für das verkürzte Geschäftsjahr keinen Dividende auszuschütten.
Im TecDax ist Xing Vorreiter bei einem Gewinn von 0,70%.
Zu den Flops zählen momentan Lanxess, HOCHTIEF und Nordex bei Abschlägen von jeweils 1,80%, 2,30% und 2,76%.