Dax startet freundlich, rutscht im Nachhinein deutlich ins Minus

Investing.com – Der Dax startete in die neue Handelswoche mit einem leichten Aufschlag von 0,34% auf 7.985,89 Punkte in den Handel, allerdings rutschte der deutsche Leitindex später tief um fast 0,80% ins Minus. Stärker legten in den ersten Handelsminuten der MDax und der TecDax zu bei Aufschlägen von jeweils 0,78% auf 13.812,90 Punkte und 0,78% auf 953,71 Punkte, doch drehten sich beide Indexe im Nachhinein ebenfalls ins Minus.  

Positiv stimmte die Anleger zum Börsenstart einerseits eine erneute Verbesserung des Sentiments im verarbeitenden Gewerbe. Dank eines schwächeren Yen, der die Exporte angekurbelt hat, hat sich das Vertrauen der Großunternehmen der Industrie zwischen April und Juni den zweiten Quartal in Folge verbessert, wie aus  dem heute veröffentlichten Tankan Konjunkturbericht der Bank of Japan (BoJ) hervorgeht. Der entsprechende Indikator ist im zweiten Quartal um satte 12 Punkte auf plus 4 gestiegen. Es handelt sich um den höchsten Wert seit März 2011. Die positiven Konjunkturdaten hievten an der Tokioter Börse den Nikkei-Index um 1,28% auf 13.852,50 Punkte.

Schwache Daten kamen dagegen aus China. Der Einkaufsmanagerindex der nationalen Statistikbehörde ist im Juni von 50,8 im Vormonat auf 50,1 Punkte gesunken, liegt somit nur noch knapp über der Wachstum signalisierenden 50 Punkte-Marke. Der entsprechende HSBC Einkaufsmanagerindex ist im Juni von 49,2 Zählern im Mai auf 48,2 Punkte gesunken, was auf eine leichte Verschlechterung der Geschäftslage und einem Rückgang der Industrieproduktion deutet. Nichtdestotrotz schloss der Shanghai Composite-Index um 0,81% fester. Noch stärker legte der Hang Seng in Hong Kong zu. Der Index verzeichnete ein Plus von 1,78%.

Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie in der Eurozone verzeichnete dagegen ein 16-Monatshoch, wie heute das Markit-Institut in London meldete. Der entsprechende Index stieg im Juni von 48,3 Zählern im Mai auf 48,8 Punkte. Zum Ende des Quartals ist die Industrie in der Währungsunion was die Produktion und den Auftragseingang betrifft einer Stabilisierung einen Schritt näher gekommen, obwohl der Indikator noch immer leicht unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten liegt. Das größte Plus verzeichneten Irland und Spanien mit jeweils 50,3 und 50 Punkten. Im Falle Spanien entspricht dies einem 26-Monatshoch. Nur in Deutschland verzeichnete der PMI mit 48,6 Punkten ein 2-Monatstief.

In Frankfurt liegt derzeit die Siemens-Aktie bei einem Plus von 2,05% an der Spitze im Dax, nachdem das Unternehmen letztendlich doch einen Käufer für die Nokia Siemens Networks (NSN) gefunden hatte. Und zwar wird der Handyhersteller Nokia den 50-prozentigen Anteil an dem Netzwerkausrüster ganz für insgesamt 1,7 Mrd. Euro übernehmen. Topwerte im MDax und TecDax sind im Moment Sky Deutschland bei einem Anstieg von 2,26% und CANCOM bei einem Aufschlag von 3,25%. 

Die größten Verluste verzeichnen zur jetzigen Stunde die Commerzbank mit minus 1,61%, Aurubis bei einem Abschlag von 2,15% und SMA Solar Technology bei einem Minus von 3,69%.

Auf der heutigen Terminagenda stehen wichtige Zahlen zur Arbeitslosigkeit in der EU für Mai 2013 an. Gleichzeitig wird heute eine Vorabschätzung der Inflation in der Eurozone für Juni dargelegt. In den USA wird heute der ISM-Index des verarbeitenden Gewerbes für Juni veröffentlicht. Auch werden Zahlen zu den Bauausgaben für Mai erwartet.

Für Spannung dürften der private US-Arbeitsmarktbericht der ADP am Dienstag, die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Vorwoche am Mittwoch und dann am Freitag die offizielle US-Arbeitslosenquote für Juni sorgen. Der Präsident der Federal Reserve Bank Ben Bernanke hat den Fortbestand seines milliardenschweres Anleihekaufprogramms, das monatlich 85 Milliarden Dollar in die US-Finanzmärkte spritzt, an die Erholung des US-Arbeitsmarkts gekoppelt. Daher dürften entsprechende Daten großes Interesse unter den Anlegern wecken.  Gleichzeitig wird am Donnerstag die Europäische Zentralbank nach ihrer monatlichen Sitzung ihren Zinsentschied bekanntgeben.