Investing.com - Der Dax verharrte bis zum Nachmittag in der Verlustzone, obwohl er vorübergehend leicht ins Plus gedrehte war. Der deutsche Leitindex bewegte sich dabei in einer dünnen Handelsspanne die zwischen einem Tagestief von 9.544,64 und einem Tageshoch 9.599,00 Punkten verlief. Derzeit notiert er um 0,24% tiefer bei 9.563,30 Zählern. In der zweiten Reihe konnten der MDax und der TecDax wieder in die Gewinnzone wechseln. Zur jetzigen Stunde verzeichnen beide Indexe der zweiten Börsenliga Anstiege von jeweils 0,18% auf 16.855,26 Punkte und 0,38% auf 1.280,60 Zähler.
An den globalen Finanzmärkten hatte die gestrige Ankündigung Russlands eines Truppenrückzugs aus den an die Ukraine angrenzenden Gebiete für Erleichterung unter den Börsianern gesorgt. Zudem hatte Präsident Wladimir Putin am Vortag versichert, er sehe momentan keinen Notwendigkeit, in den Osten der Ukraine einzufallen. Er beabsichtige auch nicht die Kontrolle über die Halbinsel Krim zu übernehmen und werde nur im Extremfall Soldaten in die Ukraine senden. Das Risiko eines Konflikts besteht allerdings weiterhin. Heute zeigen sich die Anleger in Frankfurt auch im Vorfeld der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank verunsichert.
Vorübergehend hatten starke Zahlen zur Stimmung der Dienstleister für leichten Antrieb im deutschen Leitindex gesorgt, der kurz ins Plus drehte. Doch fehlte es an weiteren Impulsen um die Gewinne zu halten.
Dabei hat die Privatwirtschaft in der Eurozone im Februar wieder starkes Wachstum signalisiert. Der finale Einkaufsmanagerindex für die Industrie legte binnen Monatsfrist deutlich von 52,9 Punkten auf 53,3 Zähler, was dem achten Anstieg in Folge und einem 32-Monatshoch entspricht, teilte heute das Markit-Institut mit. Die Industrie konnte dank einer erhöhten Produktionsleistung weiterhin kräftig zulegen. Die Geschäftstätigkeit als auch die Neuaufträge erreichten den höchsten Stand der derzeitigen Erholungsphase.
Auch der finale Eurozonen Service-Index entwickelte sich positiv. Der Indikator stieg von 51,6 im Vormonat auf nach oben revidiert (zuvor war er auf 51,7 geschätzt worden) auf 52,6 Zähler. Deutschland und Italien zeigten dabei besondere Stärke.
In Italien gelangte der Servicesektor im Februar wieder auf den Wachstumspfad zurück. Der Markit/ ADACI Geschäftsaktivitätsindex ist deutlich von 49,4 auf 52,9 Punkte gestiegen.
In Deutschland hat sich im Februar die Entwicklung im Dienstleistungssektor ebenfalls weiter verbessert. Die Produktion der Dienstleister kletterte binnen Monatsfrist von 55,5 Punkten auf 56,4 Zähler, was einem 33-Monatshoch entspricht. Der Finale Index für die Geschäftstätigkeit der deutschen Dienstleister zog von 53,1 Punkten im Januar auf 55,9 Zähler an, was einem 32-Monatshoch gleichkommt. Die Geschäftstätigkeit und die Neuaufträge nahmen verstärkt zu und die Einstellungsrate erreichte den höchsten Wert seit Ende 2011, wie heute das Markit-Institut meldete. Der allgemeine Trend beim Beschäftigungsaufbau zeigte sich in der gesamten Währungsunion dagegen weiter schwach.
In Spanien ist die Dienstleistungsbranche im Februar im etwas langsameren Tempo gewachsen. Der saisonbereinigte Geschäftsaktivitätsindex im Servicesektor ist von 54,9 Punkten im Vormonat auf 53,7 Zähler zurückgegangen. Besonders stark zeigte sich der Auftragseingang der den siebten Monat in Folge anstieg. Jedoch wurden weiterhin Arbeitsstellen gestreicht.
Frankreich wies als einziges Land einen Abwärtstrend auf. Der Markit Index für die Geschäftsaktivität des Servicesektors ist von 48,9 Punkte im Januar auf 47,2 Zähler zurückgegangen und gelangt somit auf ein 8-Monatstief. Der Gesamtindex für die Produktion der Dienstleister hat sich ebenfalls von 48,9 im Januar auf 47,9 Zähler abgeschwächt.
Im Vereinigten Königreich hielt sich das Klima der Dienstleister weiter auf hohem Niveau, obwohl der Markit/ CIPS Indikator bei 58,2 Punkten nach 58,3 Zählern im Januar notierte.
Andererseits ist im Schlussquartal 2013 das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Eurozone gegenüber dem Vorquartal um 0,3% und in der gesamten EU um 0,4% gestiegen, hieß es heute in einer Vorabschätzung der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Im Vorjahresvergleich nahm die saisonbereinigte Wachstumsrate um jeweils 0,5% und 1,1% zu.
An den europäischen Aktienmärkten zeigen sich derzeit die wichtigsten Leitindexe uneinheitlich. Der FTSE 100 und der CAC 40 geben um jeweils 0,65% und 0,13% nach. Dagegen legen der Ibex 35 und der FTSE MIB um jeweils 0,63% und 0,70% zu.
Des Weiteren hat sich heute Deutschland am Primärmarkt frisches Kapital besorgt. Bei einer Auktion fünfjähriger Bundesobligationen mit 1-prozentigem Kupon heute 3,266 Mrd. Euro zu einer Rendite von 0,64% zugeteilt. In der letzten vergleichbaren Auktion anfangs Februar hatte der Zins mit 0,63% knapp darunter gelegen. Die Überzeichnung lag bei 1,4 nach zuvor noch 1,7.
Am Frankfurter Parkett ist zur jetzigen Stunde Infineon Spitzenreiter im Dax bei einem Gewinn von 1,83%. Topwerte im MDax und TecDax sind Rheinmetall und Kontron bei Gewinnen von jeweils 5,37% und 6,12%.
Größter Verlierer ist momentan Beiersdorf bei einem Abschlag von 2,57%. Den zweiten Platz unter den Verliererwerten nimmt die Adidas-Aktie bei einem Abschlag von 2,57% ein. Dem Sportartikelunternehmen dürften auch im laufenden Jahr Währungseffekte zusetzten, teilte heute der Konzern mit. 2013 war der Umsatz um 2,6% auf 14,5 Mrd. Euro gesunken. Um Währungseffekte bereinigt konnte Adidas jedoch ein Plus von 3% erzielen. Nichtsdestotrotz verbesserte sich das Betriebsergebnis um fast 30% auf 1,2 Milliarden Euro und der Überschuss um knapp 50% auf 787 Millionen Euro. Zudem werteten Analysten das Kursziel ab. Weitere Flops sind TAG Immobilien und Drillisch bei Abschlägen von jeweils 1,18% und 1,20%.