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DAX vor Horror-September: Was dafür und was dagegen spricht

Veröffentlicht am 03.09.2019, 07:52
Aktualisiert 03.09.2019, 08:06
© Reuters.
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Der DAX und der Börsenmonat September haben eher ein distanziertes Verhältnis zueinander. Der erste Herbstmonat gilt gewissermaßen als Garant für leichte Kurskapriolen. Im statistischen Mittel verlor unser heimischer Leitindex in diesem Zeitraum jedes Jahr rund 2,2 %, wobei die Gewinnwahrscheinlichkeit in den kommenden knapp viereinhalb Wochen bei deutlich unter 50 % liegt. Statistisch gesehen, wie gesagt.

Eine statistische Auffälligkeit, die im vergangenen Jahr allerdings nicht so richtig Gültigkeit besaß. Im September des Börsenjahres 2018 entwickelte sich der DAX von einem Punkteniveau von 12.349 Punkten bis Anfang Oktober auf 12.339 Punkte, was letztlich einem marginalen Verlust entsprach, allerdings nicht so wild, wie statistisch befürchtet.

Was wird uns daher in diesem Jahr erwarten? Ein Börsenmonat zum Vergessen? Oder ein nachsommerlicher Wonnemonat mit einem freundlichen Marktumfeld? Prinzipiell könnte es erneut für beide Sichtweisen vertretbare Gründe geben.

Der September wird zum Vergessen, weil … Einerseits scheinen momentan vermehrt Gründe zu existieren, warum es auch im September des aktuellen Börsenjahres eher rummelig bleiben könnte. Der Handelskonflikt zwischen China und den USA brodelt noch immer weiter. Beinahe täglich existieren neue Spekulationen über Zölle, Nichtzölle, Annäherungen und die nächsten Twittersalven.

Sollten sich hier die Fronten verhärten, was nicht unwahrscheinlich ist, könnte das zumindest kurzfristig Druck in den DAX bringen. Möglicherweise ausreichend kurzfristig, dass zumindest der September, wie schon so häufig, eher ein Monat zum Vergessen mit Kursverlusten wird.

Das Pulverfass ist schließlich noch immer da und könnte durch weitere Funken befeuert wenig. Hier hat es auch in der Vergangenheit nicht viel benötigt, damit die Kurse purzelten, auch wenn es in den darauffolgenden Wochen häufig wieder Erholungen gegeben hat, was wir ebenfalls nicht verschweigen sollten. Allerdings war die letzte Augustwoche hierbei eher eine Erholungswoche, was nun wieder Raum für weitere Kurskapriolen bereithalten könnte.

Zudem existieren auch andere Gründe, die für sinkende Kurse im September sprechen könnten. So sind insbesondere konjunkturelle Verwerfungen, auch durch den Handelskonflikt, erkennbar. Allerdings kann nach zehn Jahren (Börsen-)Boom vielleicht auch einfach die Luft aus vielen Volkswirtschaften raus sein, was jedenfalls gegenwärtig die Angst vor einer Rezession schürt.

Viele Marktbeobachter fürchten sich in diesem Sinne vor der inversen Zinskurve. Eine Entwicklung, bei der kurzfristige Anleihen plötzlich mehr abwerfen als langjährige, was ein sehr sicherer Indikator für eine Rezession sei. Oder so ähnlich. Auch das könnte aktuell durchaus für kurzfristige Turbulenzen sprechen, die sich vielleicht bereits im September entladen. Gründe, die für einen chaotischen September sprechen, gibt es daher zuhauf.

August, September und vermutlich auch Oktober … Nichtsdestoweniger sind all das Belastungsfaktoren, die die Börsen bereits seit einiger Zeit in Bann halten. Der Handelskonflikt belastete bereits im vergangenen September und die Angst vor der Zinskurve entlud sich ebenfalls in den letzten Wochen schon das eine oder andere Mal. Die derzeitigen Belastungsfaktoren scheinen daher nicht sonderlich neu zu sein, wenn du mich fragst.

Tatsächlich scheinen viele Marktbeobachter in meinen Augen sowieso aktuell sehr pessimistisch auf den Markt zu blicken, was vielleicht sogar für einen soliden September sprechen könnte. Sofern China und die USA schließlich kleinere Schritte der Annäherung demonstrieren, könnte alleine ein solcher Schritt für steigende Kurse sorgen, wie bereits so manches Mal zuvor.

Versteh mich daher nicht falsch: Auch ich kann natürlich nicht mit Sicherheit sagen, was genau im September passieren wird, allerdings ist die aktuelle Ausgangslage nicht die schlechteste. Der Optimismus wird schließlich im Pessimismus geboren. Vielleicht ja schon im September?

Business as usual ist die beste Option! Wenn du mich fragst, ist es sowieso nicht so entscheiden, was der September bringen wird. Statistisch gesehen mag der September vielleicht ein schlechter Börsenmonat werden. Aber wen juckt schon die Statistik? Wen jucken schon die kommenden 30 Tage?

Der Börsenmonat September ist daher in meinen Augen vor allem eins: eine vermutlich weiterhin aufregende Börsenzeit, in der entweder Chancen durch Abverkäufe entstehen oder sich das eigene Portfolio erholt. Als Foolisher langfristig orientierter Investor gewinne ich in beiden Fälle. Und du mit dem richtigen Mindset ebenfalls.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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