von Robert Zach
Investing.com - Der deutsche Aktienmarkt dürfte verhalten in den neuen Handelstag starten. Schwache Vorgaben aus Asien belasten den Dax am Dienstag vor Börsenbeginn in Frankfurt. Der Hang Seng fällt um mehr als 2 Prozent. Grund dafür war die Herabstufung der Bonität Hongkongs durch die US-Ratingagentur Moody’s von "Aa2" auf "Aa3". Das belastet die Stimmung der Anleger. Der japanische Yen kann leicht zulegen und der Goldpreis steigt - beides Indizien dafür, dass eine gewisse Risikoaversion der Anleger vorherrscht. In China gibt es zudem Sorgen um den Coronavirus, der bereits vier Menschen getötet haben soll. Der Ausbruch könnte die Wirtschaft belasten, warnten Experten und verwiesen auf die Folgen der tödlichen Infektionskrankheit SARS im Jahr 2003. Entsprechend ging es für den Shanghai Composite um 1,14 Prozent nach unten und der SZSE Component wies mit 10.976,10 Punkten ein Minus von 1,26 Prozent aus.
Gegen 08.00 Uhr notierte der Future auf den DAX 52 oder 0,38 Prozent tiefer. Am Montag schloss der deutsche Leitindex mit einem Plus von 0,17 Prozent auf 13.548,94.
Der Euro Stoxx-Future verlor vorbörslich 0,58 Prozent. Gestern hatte der europäische Aktienindex 0,24 Prozent auf 3.799,03 Punkte abgegeben.
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Entspannungssignale gab es im Handelsstreit zwischen den USA und Frankreich. Der französische Präsident Emanuel Macron twitterte am späten Montag, dass sich Frankreich und die USA auf einen "Waffenstillstand" bei den Zöllen bis zum Ende dieses Jahres geeinigt haben, woraufhin US-Präsident Trump twitterte: "ausgezeichnet". Die beiden Länder befinden sich auf Konfrontationskurs, seit Frankreich im vergangenen Jahr eine digitale Steuer auf speziell große US-Technologieunternehmen forciert hat, woraufhin die USA mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht haben, indem sie zusätzliche Zölle auf vor allem französische Agrarprodukte erheben.
Auf der Wirtschaftsagenda stehen heute einige Daten aus der zweiten Reihe. In Deutschland gehen die Blicke auf die ZEW-Umfrage. Von Investing.com befragte Analysten sehen den Index der Konjunkturerwartungen per Januar bei 15,0, nach 10,7 zuvor. Die aktuelle Lage dürfte sich von -19,9 auf 13,5 erholen.
"Die Erwartungskomponente ist in den letzten Monaten stark gestiegen und ist einer der Indikatoren, die eine Wende im Zyklus signalisieren. Wir erwarten, dass der Index per Januar diese Entwicklung fortsetzen wird", erklärte die Danske Bank (CSE:DANSKE) in einer Morgennotiz.
In Großbritannien werden die Arbeitsmarktdaten per Berichtsmonat November bekanntgegeben. Schwache Zahlen dürften die Spekulationen auf eine Zinssenkung der Bank of England Ende Januar erhöhen.
Neben den Konjunkturdaten steht heute auch der Startschuss zum Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump im Fokus. Es soll um 19 Uhr mitteleuropäischer Zeit mit der Festlegung der Regeln für den Fortgang des Verfahrens im Senat beginnen.
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