Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte dürften am Mittwoch etwas schwächer eröffnen und einen Teil ihrer jüngsten Gewinne wieder abgeben. Höhere Renditen für US-Staatsanleihen belasten den Technologiesektor.
Gegen 08.05 Uhr MEZ notierte der deutsche DAX Future um 0,1% niedriger, der französische CAC 40 Future fiel um 0,1% und der britische FTSE 100 Future sank um 0,2%.
Die europäischen Indizes hatten das neue Jahr mit ordentlich Schwung begonnen. Der gesamteuropäische Index STOXX 600 kletterte angesichts des Optimismus über die weltweite wirtschaftliche Erholung auf ein Allzeithoch.
Die negative Stimmung in Asien dürfte sich aber auf den europäischen Handel übertragen. Sorgen bereiten den Anlegern die steigenden US-Staatsanleiherenditen und die damit einhergehenden Auswirkungen auf den hochverschuldeten Technologiesektor, der in den letzten Jahren für den Großteil der Gewinne an der Wall Street verantwortlich war.
Die Rendite für 10-jährige US-Staatsanleihen markierte am Dienstag ein Sechs-Wochen-Hoch, die Rendite für fünfjährige Staatsanleihen erreichte den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie und die für zweijährige Anleihen den höchsten Stand seit März 2020.
Gleichzeitig kämpft ein Großteil der europäischen Länder immer noch mit der Eindämmung der jüngsten Corona-Welle.
Im Fokus der für Mittwoch anstehenden Datenpunkte in Europa stehen die endgültigen PMI-Daten für den Dienstleistungssektor und das verarbeitende Gewerbe der Eurozone im Dezember, die möglicherweise erste Anzeichen für die durch Omikron hervorgerufenen Störungen liefern.
Darüber hinaus dürften Anleger auf der Suche nach Hinweisen darauf, wann die US-Notenbank ihre erste Zinserhöhung ankündigen wird, das Protokoll der Sitzung der Zentralbank im vergangenen Monat genau prüfen, das im weiteren Verlauf der Sitzung veröffentlicht wird.
Die Ölpreise stabilisierten sich am Mittwoch. Die Händler verarbeiten die gesunkenen US-Rohöllagerbestände, während gleichzeitig eine Gruppe von Spitzenproduzenten die globale Produktion schrittweise erhöhte.
Laut Daten des American Petroleum Institute, die am Dienstag veröffentlicht wurden, gingen die Rohölbestände in der Woche bis zum 31. Dezember um 6,4 Millionen Barrel zurück, was deutlich über den Erwartungen lag, während die Benzinbestände um satte 7,1 Millionen Barrel stiegen.
Die Bestandsdaten der US-Energiebehörde Energy Information Administration stehen später am Nachmittag zur Veröffentlichung an.
Am Dienstag beschloss die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten, die so genannte OPEC+, an ihrem Plan festzuhalten, die Fördermenge im Februar um 400.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Das lässt darauf schließen, dass die Gesamtnachfrage durch den erneuten Covid-Ausbruch nicht allzu stark beeinträchtigt werden dürfte.
Gegen 08.05 Uhr handelten die US-Rohöl-Futures 0,1% höher bei 77,03 Dollar pro Barrel und der Brent-Kontrakt stieg um 0,1% auf 80,07 Dollar.
Darüber hinaus fiel der Gold-Future um 0,1% auf 1.813,95 Dollar je Feinunze, der EUR/USD kletterte um 0,1% auf 1,1299 Dollar.