Frankfurt, 12. Mai (Reuters) - Die Deutsche Bank DBKGn.DE drückt wegen der Corona-Krise stärker auf die Kostenbremse. "Niemand weiß, was genau die Zweit- und Drittrundeneffekte dieser Pandemie sein werden", sagte Vorstandschef Christian Sewing laut seiner am Dienstag vorab veröffentlichten Rede, die er bei der Hauptversammlung am kommenden Mittwoch halten wird. "In dieser Phase des Umbruchs müssen wir unsere Bank noch wetterfester machen", sagte er. "Wir können zwar nicht die Stärke des Sturms bestimmen, wohl aber die Stabilität unseres Schiffs."
Der vor ein paar Wochen wegen der Corona-Krise gestoppte Abbau von 18.000 Arbeitsplätzen werde deshalb weitergehen, sagte Sewing. Persönliche Gespräche mit den betroffenen Mitarbeitern würden wieder aufgenommen. "Das ist immer schmerzhaft, und es ist ganz besonders schmerzhaft in diesen Zeiten. Aber wir müssen in diesem Umfeld an unseren Kostenprogrammen festhalten." Im Rahmen des Stellenabbaus sollen auch Manager-Posten wegfallen, wie der 50-Jährige betonte. "Der Umbau geht selbstverständlich auch nicht an unseren Führungskräften vorbei."
Sewing kündigte darüber hinaus an, dass Vorstand und die Mitglieder des Konzernleitungskomitees einen Monat lang auf ihr Festgehalt verzichteten. Die Bank halte an ihrem Ziel fest, die bereinigten Kosten bis 2022 auf 17 Milliarden von 21,5 Milliarden Euro im vergangenen Jahr zu reduzieren.
(Reporterin: Patricia Uhlig, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1236 oder 030-2888 5168)