Investing.com - Halbleiteraktien haben alles andere als ein gutes Jahr hinter sich. Festmachen lässt sich dies am Philadelphia Semiconductor Index, kurz SOX, der die 30 größten Chip-Unternehmen umfasst. Das Barometer fiel im vergangenen Jahr um fast 36 Prozent, während der S&P 500 im gleichen Zeitraum 19,5 Prozent verlor.
Schuld an dem dramatischen Kurseinbruch waren mehrere Faktoren, darunter die nachlassende PC- und Smartphone-Nachfrage, aber auch angebotsseitige Störungen, die sich negativ auf die Fertigung auswirkten. Hinzu kamen die aggressiven Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed zur Eindämmung der höchsten Inflation seit mehr als 40 Jahren, was sich ebenfalls negativ auf die Stimmung im Halbleitersektor auswirkte.
Es ist aber nicht alles schlecht. Die UBS (SIX:UBSG) ist optimistisch, dass sich die Situation bald bessern könnte, wenngleich die oben genannten Probleme vorerst bestehen bleiben.
"Wir rechnen für einen Großteil des Jahres 2023 mit einem herausfordernden Makroumfeld, auch wenn eine Wiedereröffnung Chinas der schwächelnden Entwicklung in den USA und Europa wahrscheinlich etwas entgegenwirken wird", schrieben die Analysten der Schweizer Großbank in einer Kundenmitteilung. "Nichtsdestotrotz sind wir für 2023 optimistisch für Halbleiteraktien - wir erwarten den Aufbau eines starken Aktienmomentums im zweiten Quartal und im zweiten Halbjahr 2023, bevor der ISM wahrscheinlich Ende des Jahres seinen Tiefpunkt erreicht."
Für das neue Jahr hat die UBS die Aktie von Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) zu ihrem Top-Pick erklärt. Das für seine PC- und Serverchips bekannte Unternehmen hat letztes Jahr Geschichte geschrieben, als es den Konkurrenten Intel (NASDAQ:INTC) bei der Marktkapitalisierung überholte. AMD-Aktien sind im vergangenen Jahr um mehr als 55,1 Prozent eingebrochen. Das Kursziel für AMD lautet 100 Dollar. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau entspricht dies einem Renditepotenzial von rund 54 Prozent.
Ebenfalls auf der Liste zu finden ist Micron Technology (NASDAQ:MU). Der Speicherchiphersteller reiht sich in die lange Liste jener Unternehmen ein, die von der Flaute im Technologiesektor erfasst wurden. So kündigte Micron im Dezember an, Bonuszahlungen auszusetzen und seine Belegschaft um 10 Prozent zu reduzieren. Die Aktien von Micron sind im Jahr 2022 um 45,7 Prozent gefallen. Die Experten der UBS hatten zuletzt ihre Kaufempfehlung für Micron bestätigt, das Kursziel aber von 75 auf 70 Dollar gesenkt. Aktuell bewegt sich das Papier um die 50 Dollar-Marke.
Zu den weiteren Empfehlungen der UBS für 2023 gehören Analog Devices (NASDAQ:ADI), NVIDIA (NASDAQ:NVDA) und Lam Research (NASDAQ:LRCX).
von Robert Zach