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Dies spricht nach den Q3-Zahlen 2019 gegen und für die Gazprom-Aktie!

Veröffentlicht am 06.12.2019, 09:02
Aktualisiert 06.12.2019, 09:06
© Reuters.
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Die Gazprom (MCX:GAZP) (WKN: 903276)-Aktie konnte über die vergangenen zwölf Monate mit knapp 60 % deutlich stärker als der DAX zulegen (03.12.2019). Zuvor war sie allerdings auch seit 2008 nur gefallen. Der Rückgang stand in einem großen Widerspruch zu den tatsächlichen Unternehmensergebnissen, die sich weiterhin positiv entwickelten.

Dieses Phänomen tritt immer dann an der Börse auf, wenn eine Aktie zuvor sehr stark gestiegen und deshalb so hoch bewertet ist, dass selbst steigende Ergebnisse den Kurs nicht mehr stützen können. 2017 und 2018 schien jedoch erst einmal das Ende dieser negativen Übertreibungsphase beendet zu sein.

Erfahre, wie der Konzern im dritten Quartal 2019 abschnitt und welche Perspektiven weiterhin bestehen.

So fielen das dritte Quartal und die ersten neun Monate 2019 aus Gazprom litt in seinem dritten Quartal 2019 sowohl unter einer schwächeren Nachfrage aus Europa (minus 6 %) als auch gesunkenen Gaspreisen (in US-Dollar gerechnet minus 32,3 %). Dies führte am Ende zu einem Umsatzrückgang von knapp 16 % und einem Gewinn, der sogar 43 % unter dem Vorjahresquartal lag.

Betrachtet man das Russlandgeschäft allein, ergaben sich ein Nachfragezuwachs von 9,3 % und ein Preisanstieg um 5,7 %. Der gesamte Konzern steigerte den Gasabsatz um 1,1 %, sodass der geringere Verkaufspreis den Ausschlag für das schwächere Quartal gab. Aber auch bei den raffinierten Produkten, dem Gastransport und dem Ölverkauf ergaben sich jeweils Rückgänge um 7,8, 8,6 beziehungsweise 7,1 %. Im Strom- und Wärmeenergiesegment konnte hingegen ein Zuwachs von 8,8 % erzielt werden.

Innerhalb der ersten drei Quartale 2019 sank der Umsatz nur leicht um 3,4 %. Der Gewinn liegt dagegen 4 % über dem Vorjahr, als er im Vergleich zu 2017 schon mehr als 70 % gestiegen war. Der operative Cashflow legte sogar um 14 % zu. 49 % des Umsatzes kamen aus dem Gasverkauf, 46 % aus dem Ölgeschäft und 6 % aus dem Strom- und Wärmeenergiesegment.

Die aktuellen Quartalszahlen sprechen also eindeutig gegen die Aktie. Dennoch gibt es einige Zahlen und Entwicklungen, die auch für den Wert sprechen.

Dies spricht für das Unternehmen Gazprom ist eine volatilere Aktie, weil sie mit ihrem Geschäft ständig den Rohstoffpreisen ausgesetzt ist. Diese wiederum können manchmal sehr stark schwanken und deshalb den Gewinn in einzelnen Jahren einbrechen oder stark ansteigen lassen.

Er ist deshalb offensichtlich keine gute Richtschnur. Würde man den Quartalszahlen folgen, müsste der Anleger in einem Quartal kaufen, um im nächsten zu verkaufen. Dies scheint kein guter Plan zu sein. Was derzeit immer noch für Gazprom spricht, ist der über die vergangenen zehn Jahre stetig gestiegene Umsatz und operative Cashflow. Zudem wird Erdgas als sauberster fossiler Brennstoff auch zukünftig noch gefragt sein. Und auch bei Erdöl ist weltweit weiterhin ein Nachfrageanstieg zu beobachten.

Auch wenn Europa und die USA derzeit ungern mit Russland Geschäfte machen (was seine guten Gründe hat), findet das Land in China einen guten Ersatz. So wurde 2014 ein Gasliefervertrag für die nächsten 30 Jahre geschlossen, der einen Wert von 400 Mrd. US-Dollar besitzt. Dafür wurde eigens eine Pipeline gebaut, die in den letzten Tagen in Betrieb genommen wurde. Russland wird so jährlich etwa 38 Mrd. Kubikmeter Gas allein an China liefern.

Für Gazprom spricht zudem die ständige und hohe Profitabilität. So konnte auch über die vergangenen schweren Jahre immer Gewinn erzielt werden. Zudem lag die Nettomarge im Zeitraum 2009 bis 2018 durchschnittlich bei hohen 18,8 %. Gazprom ist also hochprofitabel und verfügt mit 67 % Eigenkapital über eine solide Bilanz.

Relativ beeindruckend ist die aktuelle Bewertung. Würde man den gesamten Konzern heute kaufen, würde sich das Investment bereits nach etwa vier Jahren abbezahlt haben. Dieser Preis wäre aber nur dann gerechtfertigt, wenn sich das Unternehmen im Niedergang befinden würde. Zudem zahlt es bisher zuverlässig Dividenden, die ab 2022 sogar auf 50 % des Nettogewinns angehoben werden (derzeit 23,9 %).

Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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