🧐 ProPicks KI Oktober-Update: Welche Aktien haben es geschafft?Jetzt reinschauen

Dividendenaktie Münchener Rück: Nachhaltiges Wachstum durch stärkeren Epidemiemarkt?

Veröffentlicht am 05.05.2020, 09:04
Aktualisiert 05.05.2020, 09:05
Dividendenaktie Münchener Rück: Nachhaltiges Wachstum durch stärkeren Epidemiemarkt?
DE40
-
ALVG
-
MUVGn
-

Das Coronavirus hat die Versicherungsbranche inzwischen ebenfalls infiziert. Alleine im DAX haben die Aktien der Allianz (DE:ALVG) (WKN: 840400) und der Münchener Rück (DE:MUVGn) (WKN: 843002) inzwischen erklärt, dass sie nicht mehr an die alte Stärke anknüpfen können. Auch das moderate Wachstum, das die beiden Unternehmen unlängst gezeigt haben, wird es nicht geben. Aktuelle Prognosen gehen eher von einem moderaten Einbruch aus.

Immerhin: Die Dividenden der beiden Dividendenperlen bleiben weiterhin stabil und hoch. Durch die Abverkäufe aufgrund des Coronavirus fallen die Renditen inzwischen höher aus. Wobei insbesondere die Münchener Rück mit einer seit über einem halben Jahrhundert stets stabilen Ausschüttung glänzen kann.

Trotz operativem Einbruch könnte das Coronavirus jedoch auch dazu führen, dass insbesondere die Versicherer und Rückversicherer kurz- bis zumindest mittelfristig profitieren. Wie? Eine interessante Fragestellung, der wir im Folgenden etwas näher auf den Grund gehen wollen.

Ein bemerkenswertes Interview Genauer gesagt ist es jetzt ein veröffentlichtes Interview des „Handelsblattes“ mit dem Pandemieexperten der Münchener Rück, Herrn Kraut, gewesen, das einen solchen Rückschluss näherlegen könnte. Innerhalb dieses Interviews sprach der Experte des Rückversicherers unter anderem über die Wahrscheinlichkeit solcher Pandemien, die Folgen und dass auch in den kommenden Jahren weitere Epidemien rund um den Globus grassieren könnten. Es sei im Grunde bloß eine Frage der Zeit beziehungsweise der Wahrscheinlichkeit, wann und wie ein solches Großschadensereignis eintrete.

Bemerkenswert wurde es jedoch im Folgenden: Auf die Frage, ob das Coronavirus Versicherungen bezüglich einer Pandemie auf die Sprünge helfe, antwortete der Experte das Folgende:

Wir verzeichnen seit einigen Wochen ein sehr stark gestiegenes Interesse für unsere Epidemiedeckungen, die wir seit 2017 anbieten. Ich denke, dass es für uns alle wünschenswert wäre, wenn dieses Risikobewusstsein über Corona hinaus Bestand hätte. Wie dramatisch die Folgen einer Epidemie beziehungsweise einer sich daraus entwickelnden Pandemie sein können, wird uns derzeit ja drastisch vor Augen geführt. Ich glaube schon, dass sich das Geschäftsfeld Epidemieversicherung aus dem bisherigen Nischenmarkt heraus entwickeln könnte und grundsätzlich skalierbar ist – wenngleich derartige Versicherungen natürlich keine alleinige und umfassende Lösung für eine Pandemie vom Ausmaß der jetzigen Krise sein können.

Allerdings könnte es natürlich ein kostenseitiges Problem geben, denn gerade eine Pandemie ist schließlich ein kostenintensives Großschadensereignis, das viele unvorstellbare Auswirkungen hat. Ob im Unternehmens- oder im Eventbereich: Die Risiken adäquat zu versichern ist eine Kunst. Bezüglich der Kosten verwies Kraut jedenfalls auf einen spannenden Vergleich:

Nehmen Sie den Bereich der Kfz-Versicherungen: Da sind die üblichen Risiken ja auch alle abgedeckt und die statistischen Wahrscheinlichkeiten bekannt. Aber alle 30 Jahre tobt vielleicht ein schwerer Hagelsturm über Europa hinweg und verursacht enorme Schäden an den Fahrzeugen. Da ist es dann hilfreich, wenn es Unternehmen wie die Munich Re gibt, die eben auch im vergleichbaren Fall einer Pandemie für die Assekuranzen ein guter Partner sein können. Auf je mehr Schultern man das Risiko verteilt, umso besser, weil das Stabilität ins System bringt.

Im Grunde, um die Quintessenz daher einmal zusammen zu fassen: Ja, das Coronavirus könnte bei Pandemien zu mehr versicherungstechnischer Abdeckung führen. Es scheint sogar ratsam, solche Risiken zu versichern und je mehr Policen/Schultern es gibt, umso besser könnten die Risiken versichert werden. Wer weiß, vielleicht erfährt der Rückversicherer daher weiteres Wachstum. Selbst wenn das Geschäftsjahr 2020 durch einige Schäden durchwachsen wird, könnten die Prämieneinnahmen jedoch mittelfristig steigen.

Es sind Risiken, die versichert werden Im Endeffekt können wir solche Kreisläufe des Öfteren beobachten: Häufig werden Risiken den Verbrauchern oder Unternehmen erst bewusst, wenn Schäden eintreten. Das führt in der Folge zu einem größeren Interesse, was wiederum etwas Wachstum nach sich ziehen könnte.

Epidemien könnten daher ein lukrativer größerer Markt werden, auch für Rückversicherer. Allerdings natürlich auch ein Risiko beinhalten: Neben höheren Prämieneinnahmen wird es schließlich alle paar Jahre oder Jahrzehnte Schadensereignisse geben, die kostspielig werden. Wobei die Ausmaße dann individuell sein können. So wie eben jetzt im Coronavirus.

Für viele sind solche Wachstumsmöglichkeiten daher ein zweischneidiges Schwert. Im Endeffekt besitzt die Münchener Rück viel Know-how in der adäquaten Versicherung solcher Schadensereignisse. Das macht Mut, dass über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg auch solche Eventualitäten stabil versichert werden können. Und dass der DAX-Versicherer mittelfristig womöglich wirklich von den Auswirkungen des Coronavirus wird profitieren können. Trotz eines vermutlich leicht durchwachsenen Geschäftsjahres 2020.

The post Dividendenaktie Münchener Rück: Nachhaltiges Wachstum durch stärkeren Epidemiemarkt? appeared first on The Motley Fool Deutschland.

Vincent besitzt Aktien der Allianz und der Münchener Rück. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.