Düsseldorf, 16. Jun (Reuters) - Die in der Corona-Krise unter wegbrechenden Umsätzen leidende Parfümeriekette Douglas will ihr Filialnetz neu aufstellen. "Unser Filialnetz muss sich wandeln, um in der neuen Realität zukunftsfähig zu sein", sagte Douglas-Chefin Tina Müller, die nach krankheitsbedingter Abwesenheit zum 1. Juli wieder auf ihren Posten zurückkehren will. Ein entsprechendes Konzept soll der Restrukturierungsexperte Michael Keppel entwickeln, der per Anfang Juli in die Geschäftsführung berufen wurde. "Die Coronavirus-Pandemie hat das Konsumverhalten grundlegend verändert", sagte Aufsichtsratschef Henning Kreke. Ein Teil dieser Veränderungen werde dauerhaft sein, was "zu nachhaltigen Frequenz- und Umsatzverlusten im stationären Handel führt". Douglas werde das rund 2400 Standorte umfassende Filialnetz "aktiv steuern". Die Filiale bleibe aber Teil der Douglas- Strategie, stellte Müller klar.
Douglas bekommt die Folgen der Pandemie massiv zu spüren. Der Umsatz brach im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 um 9,9 Prozent auf 656 Millionen Euro ein, unter dem Strich schrieb die Kette einen Verlust von 51 (Vorjahr: 19) Millionen Euro. "Wir gehen davon aus, dass das dritte Quartal weiter signifikant von Corona beeinflusst ist", hatte Finanzchef Matthias Born der Nachrichtenagentur Reuters gesagt Wachstum hatte die Kette indes im Online-Geschäft verbucht. "Die Coronavirus-Pandemie wirkt wie ein Katalysator und weiterer Beschleuniger für den Online-Handel", sagte Müller.
Das neue Konzept für das Filialnetz soll voraussichtlich im Spätsommer vorgestellt werden, teilte Douglas weiter mit. Entscheidungen gebe es noch nicht.