Investing.com - Der Dow Jones steigt zum ersten Mal in seiner Geschichte über die psychologisch bedeutende Marke von 30.000 Punkten. Die Hoffnung auf einen reibungslosen Machtwechsel an Biden sorgte für weitere Zuflüsse in die Unternehmen, die zum Teil zu den größten Verlierer der Corona-Krise gehörten.
Der Dow Jones Industrial Average gewann 1,37 Prozent oder 405 Punkte und erreichte mit 30.117 Indexstellen ein neues Rekordhoch. Der S&P 500 kletterte um 1,55 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 1,22 Prozent zulegte.
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Die Hoffnungen der Investoren auf einen geordneten Machtwechsel wurden beflügelt, nachdem die General Services Administration dem designierten Präsidenten Biden mitgeteilt hatte, dass ihm für seinen Amtsantritt im Oval Office Bundesmittel zur Verfügung gestellt werden.
Rückenwind gab der Wall Street auch die Meldung, wonach Biden die ehemalige Fed-Chefin Janet Yellen als Finanzministerin nominiert hat.
"Yellen gilt als eine sehr glaubwürdige Wahl für den Posten insgesamt und insbesondere als gut aufgestellt, um die Erholung nach der Pandemie zu fördern. Schließlich war sie einer derjenigen, die das Land nach der großen Rezession erfolgreich wieder auf Vordermann gebracht hat", sagte Stifel in einer Notiz.
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Value-Aktien (NYSE:IVE) - jene, die an eng an die wirtschaftliche Entwicklung gekoppelt sind - legten weiter zu, da die Anleger auf eine rasche Verbreitung der Impfstoffe setzen und somit die Wiedereröffnung der Wirtschaft beschleunigen.
Finanz- (NYSE:XLF), Industrie (NYSE:XLI)- und Energiewerte (NYSE:XLE) waren entscheidende Wegbereiter für die große Kursrallye, wobei letztere aufgrund steigender Ölpreise um mehr als 4% zulegen konnten.
Die Ölpreise stiegen um 4% auf den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie, da die Nachfrageaussichten für 2021 optimistischer eingeschätzt werden.
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Die Industrieunternehmen wurden unterdessen durch eine fortlaufende Rallye bei den Fluggesellschaften nach oben getrieben. American Airlines (NASDAQ:AAL) Group und United Airlines (NASDAQ:UAL) stiegen um über 8%.
Die uneinheitlichen Wirtschaftsdaten und weitere Anzeichen dafür, dass der US-Verbraucher, das Rückgrat der Wirtschaft, mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat, konnten die Rallye an der Wall Street kaum bremsen.
Der Index des Verbrauchervertrauens fiel im November auf 96,1, nachdem er im Oktober auf 106,2 nach oben revidiert worden war, und lag damit unter dem Konsens von 98,0. Pantheon Macroeconomics warnte, dass dies "wahrscheinlich nicht die Talsohle sei", prognostizierte jedoch eine Erholung, die sich im Frühjahr einstellen werde.
Die Aktivität auf dem Wohnungsmarkt nimmt jedoch weiter zu. Die Preise für Wohnimmobilien stiegen so schnell wie seit sechs Jahren nicht mehr.
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Auch die zuletzt etwas schwächer gelaufenen Tech-Aktien schoben den Gesamtmarkt nach oben.
Apple (NASDAQ:AAPL), Amazon (NASDAQ:AMZN).com, Facebook (NASDAQ:FB), Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Microsoft (NASDAQ:MSFT) legten allesamt zu.
Die Tesla (NASDAQ:TSLA) Aktie bewegt sich wie viele andere Elektroautobauer-Titel weiter gradlinig nach Norden. Die gesamte Branche erfreut sich an einem gestiegenen Interesse und es hat sich ein richtiger Hype rund um das Unternehmen entwickelt. Am Dienstag erreichte das Papier mit 559,98 Dollar ein neues Rekordhoch.
Der Börsenwert des E-Auto-Pioniers stieg zudem zum ersten Mal über die Börsenwert-Schwelle von 500 Milliarden Dollar - und damit mehr als General Motors (NYSE:GM), Honda (NYSE:HMC), Toyota (T:7203), Daimler (DE:DAIGn), BMW (DE:BMWG) und Ford (NYSE:F) zusammen. Zuletzt kostete die Tesla Aktie mit einem Aktienkurs von 544,77 Dollar rund 4,42 Prozent mehr als zum gestrigen Schlusskurs.
Ambarella (NASDAQ:AMBA) meldete derweil besser als von der Wall Street geschätzte Ergebnisse für das dritte Quartal und schickte somit seine Aktien um 13% nach oben.
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