Von Peter Nurse
Investing.com -- Die US-amerikanischen Aktienmärkte dürften am Montag uneinheitlich in den Handel starten. Hintergrund ist der kräftige Ölpreisanstieg und der daraus entstehende mögliche Inflationsdruck zu Beginn des zweiten Quartals.
Bis 13.00 Uhr MEZ legte der Dow Jones-Future 135 Punkte bzw. 0,4 % zu, während der S&P 500-Future 4 Punkte bzw. 0,1 % und der Nasdaq 100-Future 80 Punkte bzw. 0,6 % einbüßte.
Nach einem positiven Jahresauftakt starten die wichtigsten Indizes in das zweite Quartal.
Der US-Standardwerteindex Dow Jones Industrial Average rückte in den ersten drei Monaten des Jahres nur um 0,4 % vor, belastet durch die Schwäche des Bankensektors, während der breiter gefasste S&P 500 um 7 % zulegte und damit sein zweites positives Quartal in Folge verbuchte. Mit einem Plus von fast 17 % gelang dem Nasdaq Composite der größte prozentuale Quartalsanstieg seit 2020.
Den Höhepunkt der Woche bildet die Veröffentlichung des monatlichen Beschäftigungsberichts am Freitag. Ökonomen erwarten, dass die US-Wirtschaft im März 238.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat, nach 311.000 im Februar.
Der NFP-Bericht ist der letzte vor der für Mai geplanten Fed-Sitzung.
Das Hauptaugenmerk wird am Montag jedoch auf den steigenden Ölpreisen liegen, nachdem die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Bündnispartner, unter ihnen Russland, überraschend beschlossen haben, ihr Ölförderziel ab Mai um weitere 1 Million Barrel pro Tag zu senken.
Bis 13 Uhr MEZ verteuerte sich der US-Rohöl-Future um 5,4 % auf 79,79 Dollar pro Barrel, der Brent-Kontrakt kletterte um 5,2 % auf 84,08 Dollar.
Höhere Ölpreise gelten weithin als schädlich für eine Weltwirtschaft, die immer noch mit einer hohen Inflation zu kämpfen hat. Der Markt ist derzeit geteilter Meinung über die Wahrscheinlichkeit einer letzten Zinserhöhung der Fed im nächsten Monat, und ein Anstieg der Energiekosten könnte den Ausschlag für eine weitere Straffung geben, vor allem wenn die Daten am Freitag zeigen, dass der Arbeitsmarkt weiterhin boomt.
Eine weitere Straffung könnte den Technologiesektor schwer belasten. So warnte Morgan Stanley kürzlich in einer Notiz, dass die Rallye bei den Tech-Aktien (NYSE:XLK) nicht nachhaltig sei und der Sektor auf neue Tiefststände zurückkehren werde.
Unternehmensseitig steht Tesla (NASDAQ:TSLA) im Rampenlicht, nachdem der Elektroautohersteller im ersten Quartal einen neuen Auslieferungsrekord aufgestellt hat: In den drei Monaten bis März wurden über 422.000 Autos ausgeliefert, 36 % mehr als im Vorjahr und 4 % mehr als im Dezemberquartal.
Zwar reicht das nicht an das implizite Ziel von CEO Elon Musk von über 50 % Wachstum heran, doch dürfte das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte anziehen, wenn die Produktion in den neueren Fabriken des Unternehmens hochgefahren wird.
Die Micron Technology-Aktie (NASDAQ:MU) fiel am Montag vorbörslich und weitete damit ihre in der letzten Sitzung der vergangenen Woche erlittenen Verluste aus, die auf eine Entscheidung Chinas zurückzuführen waren, eine Überprüfung der Importe des US-Speicherchipherstellers einzuleiten.
Der Gold-Future stieg um 0,1 % auf 1.989,05 Dollar je Unze, während der EUR/USD um 0,3 % höher bei 1,0868 gehandelt wurde.
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