Von Peter Nurse
Investing.com -- Zu Beginn der neuen Handelswoche, in der sowohl die Geschäftszahlen der US-Einzelhändler als auch die mit Spannung erwarteten monatlichen Einzelhandelsumsätze veröffentlicht werden, dürften die US-amerikanischen Aktienmärkte am Montag geringfügig niedriger eröffnen.
Gegen 13.00 Uhr MEZ notierte der Dow Jones-Future 60 Punkte oder 0,2 % tiefer, der S&P 500-Future handelte 14 Punkte oder 0,3 % schwächer und der Nasdaq 100-Future fiel 65 Punkte oder 0,5 %.
Den Freitag hatten die wichtigsten Aktienindizes an der Wall Street im Plus beendet. Der Blue-Chip-Index Dow Jones Industrial Average stieg um mehr als 460 Punkte bzw. 1,5 %, der breiter gefasste S&P 500 kletterte um 2,4 % und der technologielastige Nasdaq Composite legte um 3,8 %. Das war der stärkste Tagesgewinn seit November 2020.
Trotz der kräftigen Gegenbewegung verbuchten die drei Börsenindizes dennoch eine Verlustwoche. Der S&P 500 befand sich dabei sogar kurz vor dem Eintritt in einen Bärenmarkt aus Angst der Anleger, dass die aggressive Straffung der Geldpolitik zur Bekämpfung der Inflation das Wachstum bremsen und die US-Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte.
Goldman Sachs (NYSE:GS) senkte am Wochenende seine Prognosen für das US-Wachstum in diesem und im nächsten Jahr, gleichzeitig stellte der ehemalige CEO der einflussreichen Investmentbank, Lloyd Blankfein, fest, dass die Risiken einer Rezession in den USA deutlich gestiegen seien.
Für Bewegung in dieser Woche sorgen neue Konjunkturdaten. Noch immer rätseln die Marktteilnehmer, ob der Fed eine weiche Landung der Wirtschaft gelingen kann.
Der Empire State Index für das verarbeitende Gewerbe in New York für Mai steht später am Montag an, aber das Hauptaugenmerk gilt den Einzelhandelsumsätzen für April, die am Dienstag auf dem Terminplan stehen. Ökonomen prognostizieren einen Anstieg von 0,8 % nach einem Plus von 0,7 % im März.
Mit Spannung erwartet werden auch die Geschäftszahlen aus dem Einzelhandel. Den Auftakt machen am Dienstag der größte US-Einzelhändler Walmart (NYSE:WMT) und der Baumarktriese Home Depot (NYSE:HD). Aus dem Zahlenwerk erhoffen sich die Investoren Hinweise darauf, wie diese Firmen mit der höchsten Inflationsrate seit 40 Jahren umgehen.
JetBlue Airways (NASDAQ:JBLU) unterbreitete derweil ein feindliches Übernahmeangebot für Spirit Airlines (NYSE:SAVE). Der Vorstand von Spirit bevorzugt aber nach wie vor ein Fusionsangebot der Frontier Group (NASDAQ:ULCC).
Auch McDonald's (NYSE:MCD) steht im Fokus, nachdem der Fast-Food-Riese am Montag angekündigt hat, sein Russland-Geschäft wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine zu verkaufen.
Wegen Anzeichen einer nachlassenden chinesischen Nachfrage gaben die Ölpreise am Montag nach, blieben aber angesichts der Vorbereitungen der Europäischen Union auf ein Importverbot für russisches Rohöl auf hohem Niveau.
China, der weltweit größte Erdölimporteur, verarbeitete im April 11 % weniger Rohöl als im Vorjahr, wie aus am Montag veröffentlichten Daten hervorgeht. Ursache hierfür waren Raffinerien, die angesichts der schwindenden Nachfrage infolge der weit verbreiteten COVID-19-Lockdowns ihren Geschäftsbetrieb drosselten.
Bis 13 Uhr MEZ notierten die US-Rohöl-Futures 1,2 % tiefer bei 107,35 Dollar je Barrel, während der Brent-Kontrakt 1,3 % auf 110,13 Dollar fiel.
Trotzdem halten sich die Rohölpreise über der Marke von 100 Dollar je Barrel. Erst kürzlich markierte US-Öl den höchsten Stand seit 28. März. Es wird erwartet, dass die Europäische Union noch in diesem Monat einem gestaffelten Embargo gegen russisches Öl zustimmt, trotz der Sorgen um die Versorgung Osteuropas.
Die Gold-Futures gaben zudem um 0,2 % auf 1.804,36 Dollar je Feinunze nach. Der EUR/USD handelte 0,3 % höher bei 1,0437.