Von Peter Nurse
Investing.com -- Den US-amerikanischen Aktienmärkten droht am Dienstag eine schwächere Eröffnung. Die aufkommenden geopolitischen Spannungen sorgen für einen gedämpften Start in den neuen Börsenmonat vor der Bekanntgabe weiterer relevanter Firmenbilanzen.
Bis 13.00 Uhr MEZ notierte der Dow Jones-Future 205 Punkte oder 0,6 % niedriger, der S&P 500-Future gab um 30 Punkte oder 0,8 % ab und der Nasdaq 100-Future verlor 110 Punkte oder 0,9 %.
Die wichtigsten Börsenindizes an der Wall Street beendeten den Handel am Montag mit leichten Verlusten und mussten damit einen Teil der Juli-Gewinne wieder abgeben, als die Aktienbarometer ihren besten Monat seit Ende 2020 verzeichneten.
Der Risikoappetit litt am Dienstag vor allem unter der Erwartung eines Besuchs der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan. Die Inselrepublik wird von China als Teil seines Territoriums beansprucht.
Ein Besuch der drittwichtigsten politischen Persönlichkeit der USA würde die Spannungen zwischen den beiden Wirtschaftsmächten der Welt erhöhen. Peking versprach "ernsthafte Konsequenzen" für den Fall einer Visite der hochrangigen US-Politikerin in Taipeh.
Gleichwohl halten sich die Verluste in Grenzen. Grund dafür sind die bisher recht soliden Unternehmensbilanzen, trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen und der aggressiven Zinserhöhungen durch die US-Notenbank.
Auch am Dienstag sorgen die Quartalsberichte der Unternehmen für Bewegung. Der Industriegigant Caterpillar (NYSE:CAT) erzielte im zweiten Quartal mehr Gewinn als gedacht. Die gestiegenen Preise für Ausrüstungsgüter milderten die Auswirkungen der gestiegenen Fracht- und Rohstoffkosten.
Starbucks (NASDAQ:SBUX), PayPal (NASDAQ:PYPL) und Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) legen ebenfalls ihre Quartalsergebnisse vor. Pinterest (NYSE:PINS) rückt ebenfalls ins Rampenlicht, nachdem Elliott Investment Management am Montag mitgeteilt hat, dass es nun der größte Aktionär der Online-Pinnwand ist.
Auf Interesse stoßen am Dienstag auch die Daten zu den offenen Stellenangeboten für den vergangenen Monat. Die Analysten erwarten einen Wert von 11 Millionen. Der Datensatz gilt als wichtiger Orientierungspunkt vor dem offiziellen monatlichen Beschäftigungsbericht am Freitag, zumal die geldpolitischen Überlegungen der Fed immer stärker von den Daten abhängen.
Die Ölpreise sind am Dienstag gefallen und haben damit den Ausverkauf der vorangegangenen Sitzung fortgesetzt. Grund dafür war die Befürchtung, dass ein globaler Einbruch in der Industrie die Nachfrage im Vorfeld eines Treffens der wichtigsten Produzenten zur Erörterung der künftigen Fördermengen beeinträchtigen würde.
Die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten, die so genannte OPEC+, kommen am Mittwoch zusammen, um über die künftige Ölförderung zu beraten.
Der Ölverbund hatte vor kurzem die Kürzungen des Ölangebots aus der Pandemiezeit zurückgenommen und wird nun voraussichtlich die Produktion trotz des Drucks der Vereinigten Staaten, die Fördermenge zu erhöhen, konstant halten.
Zuvor wird das American Petroleum Institute im weiteren Verlauf der Sitzung seine neuesten wöchentlichen Daten zu den US-Lagerbeständen veröffentlichen.
Bis 13.00 Uhr MEZ notierte der US-Rohöl-Future 0,6 % niedriger auf 93,33 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt 0,5 % auf 99,53 Dollar fiel.
Für den Gold-Future ging es um 0,2 % auf 1.790,30 Dollar je Feinunze nach oben. Der EUR/USD gab um 0,3 % auf 1,0228 nach.