Investing.com - Die Wall Street ist mit leichten Zugewinnen in den Freitag gestartet. Während sich das Stellenwachstum in den USA verlangsamte, stiegen die Löhne stärker als erwartet an. Die Deutsche Bank sprach gar von einem "Stagflation-Bericht". Unterstützung liefert den Aktienmärkten die Hoffnung auf eine Lösung im Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die Senkung des Mindestreservesatzes der chinesischen Notenbank, um die Wirtschaft zu beleben.
Der Dow stieg um 52 Punkte oder 0,23 Prozent, während der marktbreitere S&P 500 um 9 Punkte oder 0,22 Prozent zulegte. Für den Technologie-Index Nasdaq-Composite ging es um 2 Punkte oder 0,1 Prozent nach oben.
Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft in den USA stieg im August um 130.000 Stellen, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Das war deutlich weniger als erwartet. Positiv war der Anstieg der Erwerbsbeteiligungsquote, während die durchschnittlichen Stundenlöhne im Monatsvergleich um 0,4 Prozent zulegten. Die Arbeitslosenquote blieb konstant bei 3,7 Prozent, aber die aussagekräftigere U6-Rate stieg von 7,0 auf 7,2 Prozent.
Insgesamt war der Jobbericht nicht zu heiß und nicht zu kalt. Allerdings sagte Torsten Slok, Ökonom der Deutschen Bank (DE:DBKGn), bei Bloomberg TV, dass der Jobbericht "wie ein Stagflations-Bericht aussieht". Den Sprung in der U6-Rate bezeichnete er als besorgniserregend.
Lesen Sie auch: Konjunkturbericht Beige Book erhöht Zweifel an Fed-Zinssenkungen
Im Fokus steht nun die Rede von Fed-Chef Jerome Powell um 18.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der Federal Reserve auf der September-Sitzung um 25 Basispunkte liegt weiterhin bei über 90 Prozent.
Bei den Einzeltiteln stand Facebook (NASDAQ:FB) im Fokus. Die Generalstaatsanwälte aus New York und in anderen Bundesstaaten leiten kartellrechtliche Ermittlungen gegen das Social-Media-Network ein. Das gab Letitia James, Generalstaatsanwältin aus New York, am Freitag bekannt. Die Rufe nach einer strengeren Regulierung von Facebook und anderen Online-Giganten wurden in den vergangenen Wochen immer lauter, nachdem das US-Justizministerium angekündnigt hatte, führende Plattformen wie Alphabet (NASDAQ:GOOGL) kartellrechtlich zu untersuchen.
"Wir werden jedes uns zur Verfügung stehende investigative Mittel nutzen, um festzustellen, ob die Handlungen von Facebook Verbraucherdaten gefährdet, die Qualität der Auswahl der Verbraucher beeinträchtigt oder den Preis für Werbung erhöht haben", sagte die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James in einer Erklärung.
Lululemon Athletica-Aktien (NASDAQ:LULU) stiegen um 7,1 Prozent. Gute Quartalszahlen halfen der Aktie auf die Sprünge.
Aktien von DocuSign (NASDAQ:DOCU) legten um 19 Prozent zu, nachdem die Prognose für die elektronische Signatur-Technologie für das laufende Quartal positiv ausgefallen war.
Beyond Meat (NASDAQ:BYND) fiel um 4,1 Prozent, nachdem D.A. Davidson die Aktie mit "Underperform" eingestuft hat.
Der Ölpreis WTI sank 1,7 Prozent auf 55,32 Dollar je Barrel. Der U.S. Dollar-Index, der den Greenback gegen sechs andere Währungen misst, sank 0,2 Prozent auf 98,153. Für die Gold-Futures ging es um 0,6 Prozent nach oben auf 1.533,15 Dollar je Feinunze.
Lesen Sie auch: Goldpreis in der Korrektur, aber die Analysten bleiben optimistisch
von Robert Zach