Investing.com – Obwohl er Initiator von Open AI ist, der Firma, die ChatGPT entwickelt hat, hält Elon Musk nicht viel von der zunehmenden KI-Nutzung. Oft hat er sogar auf die Probleme hingewiesen und diese als "das größte Risiko für die Zivilisation" bezeichnet.
Er war sogar der prominenteste Vertreter von Experten, die letzten Monat einen Brief veröffentlichten, der dazu aufforderte, die Entwicklung von KIs bis zu einer angemessenen Regulierung auf Eis zu legen. Dennoch kündigte Musk diese Woche an, dass er mit der Arbeit an einer Alternative zu ChatGPT namens TruthGPT begonnen hat.
Gestern ging Elon Musk noch einen Schritt weiter und drohte, die Microsoft Corporation (NASDAQ:MSFT), den derzeitigen Eigentümer von OpenAI, zu verklagen. Er beschuldigte den Softwaregiganten, illegal Daten von Twitter (NYSE:TWTR) zu nutzen, um sein KI-Modell zu trainieren.
Musks Drohung via Twitter erfolgte als Reaktion auf Berichte, laut denen Microsoft über seine Werbeplattform künftig keine Twitter-Accounts mehr unterstützt. Bisher war es Anzeigenkunden möglich, von dieser Plattform aus all ihre Social-Media-Werbekampagnen zu planen.
"Sie haben ihre KI darauf trainiert, Twitter-Daten illegal zu nutzen", twitterte Musk. "Es ist an der Zeit, rechtliche Schritte einzuleiten", fügte er hinzu.
Microsoft entwickelt seine eigenen Sprachmodelle (LLM) und verkauft den Zugang zu den Modellen von OpenAI. Microsoft investierte im vergangenen Jahr im Rahmen einer ungewöhnlich strukturierten Vereinbarung 10 Milliarden Dollar in OpenAI. Musk war Mitbegründer von OpenAI, bevor er 2018 aus dem Vorstand austrat. Vor kurzem beklagte er, dass sich das Unternehmen von einem gemeinnützigen Modell zu einem von Microsoft beeinflussten Unternehmen mit hohem Wert gewandelt habe.
An der Stelle sei angemerkt, dass der Zugang zu Daten für die KI-Entwicklung essenziell ist. Denn für das Training von Chat-KIs wie ChatGPT werden Terabytes an Daten benötigt, die zu einem großen Teil von Websites wie Reddit, StackOverflow und Twitter abgerufen werden.
Trainingsdaten von sozialen Netzwerken wie Twitter sind deshalb wertvoll, weil sie lockere Gespräche beinhalten. Nun wehren sich immer mehr Datenbesitzer gegen diese Situation und versuchen, ChatGPT zu blockieren oder eine Vergütung für ihre Daten zu erhalten.