Investing.com - Europäische Aktien handeln am Donnerstag infolge erneut entfachter Sorgen um die Zukunft Griechenlands in der Eurozone niedrig. Zuvor verkündete die Europäische Zentralbank, dass griechische Staatsanleihen nicht länger als Kreditsicherheiten akzeptiert werden.
Im europäischen Morgenhandel verlor der DJ Euro Stoxx 50 0,98 Prozent, CAC 40 zog sich um 0,76 Prozent zurück und der DAX stürzte um 0,41 Prozent ab.
Am Mittwoch gab die EZB bekannt, dass griechische Staatsanleihen von ihr nicht länger als Kreditsicherheiten von Banken akzeptiert werden. Damit erhöht sie den Druck auf Athen und auf die griechische Zentralbank, zusätzliche liquide Mittel bereitzustellen.
Die Bekanntgabe folgte auf die Aussage des griechischen Finanzministers Yanis Varoufakis nach einem Treffen mit dem EZB-Präsidenten Mario Draghi, der zufolge die EZB "alles in ihrer Macht stehende" unternehme werde, um Mitgliedsstaaten wie Griechenland zu unterstützen.
Griechenland fordert einen Schuldenerlass bei seinem Rettungsprogramm in Höhe von 240 Mrd. Euro. Die Märkte befürchten einen Konflikt des Landes mit seinen Kreditgebern, der letztendlich zu einem Austritt aus der Eurozone führen könnte.
Früher am Tag belegten offizielle Angaben, dass die Auftragseingänge in der deutschen Industrie im Dezember um 4,2 Prozent angestiegen sind und so die Erwartungen von einer Zunahme um 1,5 Prozent übertroffen haben. Im Vormonat fiel die Produktion um 2,4 Prozent.
Finanzwerte handeln insgesamt niedriger. Französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) stürzten um 3,21 bzw. 2,23 Prozent ab, Deutsche Bank (DBKGn.XETRA) und Commerzbank (XETRA:CBKG) verloren 1,40 bzw. 1,70 Prozent.
Zuvor gab BNP bekannt, dass neue Regulierungen und höhere Besteuerung sich auf die Gewinne auswirken werden.
Italiens Intesa Sanpaolo (MILAN:ISP) und Unicredit (MILAN:CRDI) verloren 1,61 bzw. 1,90 Prozent dazu, die spanischen BBVA (MADRID:BBVA) und Banco Santander (MADRID:SAN) brachen um 2,13 bzw. 2,14 Prozent ein.
Zu den Gewinnern gehört Sanofi mit 2,59 Prozent Anstieg. Zuvor bestätigte das französische Pharmaunternehmen "stabile bis etwas höhere" Umsätze für das laufende Jahr.
In London fiel der rohstofflastige FTSE 100 aufgrund von Verlusten bei Bergbau- und Energieaktien um 0,62 Prozent.
Aktien des Öl- und Gasriesen BP (LONDON:BP) fielen um 2,27 Prozent, Tullow Oil (LONDON:TLW) führte mit 3,61 Prozent Einbruch die Verliererliste des Index an.
Die Bergbauriesen Fresnillo (LONDON:FRES) und Glencore Xstrata (LONDON:GLEN) gingen um 1,30 bzw. 2,48 Prozent zurück. Bhp Billiton brach um 2,52 Prozent ein.
Im Finanzsektor herrscht ebenfalls ein Abwärtstrend vor. Aktien der HSBC Holdings (LONDON:HSBA) rutschten um 0,85 Prozent ab und Lloyds Banking (LONDON:LLOY) fiel um 0,99 Prozent. Barclays verlor 1,79 Prozent und die Royal Bank of Scotland (LONDON:RBS) 2 Prozent.
Astrazeneca (LONDON:AZN) verlor 2,94 Prozent, nachdem das Pharmaunternehmen für das erste Quartal einen unter den Erwartungen der Analysten liegenden Gewinn gemeldet hatte.
Aktienmärkte in den USA muten optimistisch an. Dow Jones Industrial Average deutet einen Gewinn von 0,21 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,25 Prozent zulegen. Bei Nasdaq 100 wird ein Anstieg von 0,09 Prozent erwartet.
USA veröffentlichen den wöchentlichen Regierungsbericht zu Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung und Handelsbilanzzahlen.