Investing.com – Die europäischen Aktienbörsen haben sich am Dienstag uneinheitlich entwickelt, als zwei Umfragen zeigten, dass der Zentrist European Emmanuel Macron bei einer Debatte zwischen den Präsidentschaftskandidaten in Frankreich als der überzeugendste Teilnehmer eingeschätzt worden war.
In den europäischen Morgenstunden gewann der Euro Stoxx 50 0,22% hinzu, der französische CAC 40 stieg um 0,28% an, während der Dax 30 um 0,02% abrutschte.
Der anscheinende Sieg konnte die Sorgen abbauen, dass die rechtsnationale und anti-EU Kandidatin Marine Le Pen, die einen Ausstieg aus dem Euro versprochen hat, die französischen Wahlen gewinnen könnte, was auch den Euro auf ein neues Sechswochenhoch steigen ließ.
Zu den Konjunkturnachrichten. In Großbritannien warten die Investoren auf die Inflationsdaten vom Februar, wobei für den Verbraucherpreisindex mit einem Anstieg auf sein höchstes Niveau seit November 2013 und einer Zunahme der Inflation auf das Notenbankziel von 2% gerechnet wird.
Im Königreich werden auch Daten zu den Staatsfinanzen im vergangenen Monat erscheinen, aus denen man ablesen können wird, wie sich der britische Schatzkanzler geschlagen hat, bevor das Fiskaljahr im März zu Ende geht.
Zu den Unternehmensnachrichten. Partners Group (SIX:PGHN) hat die Gewinner im Stoxx 600 mit einem Kursgewinn von fast 4% angeführt, nachdem die Schweizer Investmentfirma einen 41 prozentigen Anstieg des Gewinns berichten konnte und eine erheblich höhere Dividende in Aussicht gestellt hatte.
Ebenfalls unter den Gewinnern war Akzo Nobel (AS:AKZO), deren Aktie einen Kurssprung von mehr als 3% hinlegte, auf Berichte hin, dass der US-Chemiekonzern PPG (NYSE:PPG) ein höhere Übernahmeangebot für das niederländische Unternehmen machen könnte, nachdem die erste Offerte von 22,5 Milliarden USD abgewiesen worden war.
Unter den Verlierern befand sich Fingerprint Cards AB (ST:FINGb) mit einem Einbruch um mehr als 30%, als der schwedische Hersteller von Bestandteilen von Fingerabdruckscannern zugeben mussten, dass das erste Quartal angesichts von kurzfristigen Herausforderungen noch schwächer ausfallen wird, damit es im zweiten Quartal wieder bergauf geht, was die Firma dazu zwang, ihre Gesamtjahresprognose für 2017 zu kassieren.
Die Deutsche Bank (DE:DBKGn) hat mit einem Kursverlust von mehr als 7% die Verlierer im Dax angeführt, da die Großbank weiter unter den enttäuschenden Details ihrer Kapitalerhöhung leidet, die sie am Wochenende bekannt gegeben hatte.
Unterdessen ist der Ölpreis am Dienstag gestiegen, da erwartet wird, dass der von der Opec ausgehandelte Deal zur Begrenzung der Ölförderung verlängert werden könnte.
Energiewerte erzielten zumeist Kursgewinne. So ist der französische Öl- und Gasriese Total SA (PA:TOTF) um 0,99% gestiegen und die italienische ENI (MI:ENI) SpA legte um 1,35% zu, während der norwegische Konkurrent Statoil ASA (OL:STL) um 0,94% nach oben kletterte.
Finanzaktien waren ebenfalls unter den Gewinnern. Die französischen Kreditinstitute BNP Paribas (PA:BNPP) und Societé Generale (PA:SOGN) machten Kurssprünge um 1,88% bzw. 1,75%, während Commerzbank (DE:CBKG) sich um 1,72% verteuerte. Allerdings ging es mit der Deutschen Bank (DE:DBKGn) um 7,44% in den Keller.
Unter den Kreditinstituten des Mittelmeerraums machte der Kurs des italienischen Geldhauses Intesa Sanpaolo (MI:ISP) einen Satz von 2,18%, und die Aktie der Unicredit (MI:CRDI) schnellte um 2,36% nach oben. Die spanischen Banken BBVA (MC:BBVA) und Banco Santander (MC:SAN) legten jeweils um 1,07% und 1,33% zu.
In London rutschte der rohstofflastige FTSE 100 um 0,96% ab, während der Markt auf die Inflationsdaten wartet.
Anteile an Glencore (LON:GLEN) verloren 1,06%, die von Anglo American (LON:AAL) legten 0,04% zu, während BHP Billiton (LON:BLT) um 1,12% fiel und Rio Tinto (LON:RIO) sich um 1,27% verbilligte.
Energieaktien fügten sich in die Gewinnerliste ein. BP (LON:BP) legte um 0,39% zu und Konkurrent Royal Dutch Shell (LON:RDSa) stieg um 0,58% an.
Im Finanzsektor lagen die meisten Aktien im Plus. HSBC Holdings (LON:HSBA) legte um 0,01% zu und Royal Bank of Scotland (LON:RBS) war um 0,08% im Plus, während Barclays (LON:BARC) und Lloyds Banking (LON:LLOY) um respektive 1,29% bzw. 0,61% anstiegen.
Für die US-Aktienmärkte deutet sich eine Handelseröffnung mit Gewinn an. Der Dow Jones Industrial Average Futures legte um 0,16% zu, der S&P 500 Futures stieg um 0,19%, während der Nasdaq 100 Futures um 0,26% anzog.