Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte sind am Donnerstag deutlich höher in den Handelstag gestartet, wobei die Anleger insgesamt positiv auf den Schritt der Fed reagiert haben, die Inflation zu bekämpfen.
Bis 9:45 Uhr MEZ wurde der DAX in Deutschland um 1,8 % höher gehandelt, der CAC 40 in Frankreich stieg um 1,5 % und der britische FTSE 100 war mit 1,1 % im Plus.
Heute stehen in Europa die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank als auch der Bank of England an, die ein Gleichgewicht zwischen der Notwendigkeit der geldpolitischen Unterstützung der bedrohten Volkswirtschaften finden müssen, um den Inflationsdruck zu bekämpfen.
Auf Unternehmensseite brach die Aktie von Boohoo (LON:BOOH) um über 15 % ein und fiel auf ein 5-Jahres-Tief, nachdem der britische Online-Modehändler seine Prognose für 2021/22 aufgrund der Engpässe in seinen Lieferketten gesenkt hatte. Die pandemiebedingte Kosteninflation tat ihr übriges dazu.
Die Aktien von EDF (PA:EDF) waren mit fast 9 % im Minus, nachdem der französische Stromkonzern bekanntgegeben hatte, dass er ein zweites Kernkraftwerk aus Sicherheitsgründen stillgelegt habe. Diese Stilllegungen machen rund 10 % seiner Reaktorkapazität aus. Die Abschaltung fällt in Mitten einer Zeit, in der Europas Energiehunger besonders groß ist.
Telecom Italia (MI:TLIT) verlor 0,6 %, nachdem der italienische Telefonkonzern seine dritte Gewinnwarnung innerhalb eines Jahres herausgegeben hatte, während er kurz vor der Übernahme durch den US-Fonds KKR steht.
Auf der Gewinnerseite stand dagegen Valneva (PA:VLS). Die Papiere des Unternehmens konnten über 10 % zulegen, nachdem das französische Biotech-Unternehmen positive klinische Studienergebnisse zu seinem Corona-Impfstoffkandidaten veröffentlicht hatte. Novartis (SIX:NOVN) war mit 3 % im Plus. Der Schweizer Arzneimittelriese hat ein neues Aktienrückkaufprogramm im Wert von bis zu 15 Mrd. USD angekündigt.
Airbus (PA:AIR) notierte 3,1 % höher, nachdem Qantas Airways den europäischen Flugzeughersteller als bevorzugten Lieferanten für den Ersatz seiner Inlandsflotte ausgewählt hatte. Zuvor war die Airline Kunde von Boeing (NYSE:BA).
Volkswagen (DE:VOWG_p) legte 1,4 % zu, obwohl das Manager Magazin berichtet hatte, dass der Absatz in diesem Jahr voraussichtlich nur knapp unter 9 Millionen Fahrzeuge verkaufen wird, da Halbleiterengpässe die Produktion belasten.
Die Ölpreise zogen am Donnerstag leicht an, nachdem bei den US-Lagerbeständen der stärkste Rückgang seit September verzeichnet wurde. Dies deutet darauf hin, dass die Nachfrage beim größten Verbraucher der Welt stabil blieb, auch wenn die Omikron-Variante den weltweiten Verbrauch einzudämmen droht.
Bis 9:45 Uhr MEZ wurde der US-Rohöl-Future um 1 % höher bei 71,59 USD pro Barrel gehandelt, während der Brent-Kontrakt um 1 % auf 74,61 USD stieg.
Daneben notierte der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold-Future 1,3 % höher bei 1.787,35 USD je Feinunze, während EUR/USD um 0,3 % höher bei 1,1313 gehandelt wurde.