Von Geoffrey Smith
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte konnten sich nach einem wackeligen Start am Mittwochmorgen stabilisieren. Wermutstropfen bleiben einige schwache und hochkarätige Prognoseaktualisierungen von Unternehmen aus der gesamten Region. Hinzu kam die allgemeine Unsicherheit über die nächsten Schritte der Bank of England
Bis 9:45 Uhr MEZ war der Benchmark-Index Stoxx 600 um 0,2 Punkte oder 0,1 % auf 387,72 Punkte gefallen, während der Stoxx 50 um 0,1 % gestiegen war. Unter den Märkten entwickelte sich der italienische FTSE MIB erneut unterdurchschnittlich und verlor 0,6 %. Befürchtungen vor steigenden Anleiherenditen und der daraus resultierenden negativen Stimmung für die Wirtschaft, die immer noch mit den Pandemiefolgen zu kämpfen hat, sorgten für die negative Entwicklung. Der FTSE 100 in London war dagegen 0,2 % im Plus, da einige Anleger darauf wetten, dass die Bank of England gezwungen sein wird, ihre Unterstützung für den Anleihemarkt über die Woche hinaus auszudehnen.
Der deutsche Aktienindex DAX blieb nahezu unverändert, während der CAC 40 in Frankreich 0,1 % fester notierte.
Der frühe Einbruch auf dem Aktienmarkt ist einem Leck an einer wichtigen russischen Ölexportpipeline in Polen geschuldet. Sofort kamen Befürchtungen vor einem erneuten Angriff auf die europäische Energieversorgung auf, nachdem bereits Nordstream I letzte Woche in der Ostsee leckgeschlagen war.
Reuters zitierte jedoch Polens obersten Beamten, der für die Energieinfrastruktur zuständig ist, Mateusz Berger, der sagte, dass das Leck am Hauptstrang der Druschba-Pipeline zufällig zu sein scheint.
Unter den Einzelaktien stach der französische Luxusgüterkonzern LVMH (EPA:LVMH) mit einem Plus von 2,4 % hervor, nachdem er einen Zuwachs von 19 % bei den Umsätzen im 3. Quartal im Jahresvergleich gemeldet hatte.
Philips (AS:PHG) musste dagegen seine Prognose erneut nach unten korrigieren. Die Aktie brach um 7,6 % auf ein neues 10-Jahres-Tief ein. Der niederländische Medizinproduktekonzern warnte vor einem sich verschlechternden makroökonomischen Umfeld sowie vor länger als erwartet andauernden Engpässen in der Lieferkette.
Ein weiteres ominöses Update kam aus Großbritannien, wo der Immobilienentwickler Barratt Developments (LON:BDEV) davor warnte, dass Kunden aufgrund hoher Preise und steigender Kreditkosten das Interesse an Neubauten verlieren könnten. Die Hypothekenzinsen sind in Großbritannien in die Höhe geschossen und Kreditgeber haben Hunderte von Produkten für eine hastige Neubewertung zurückgezogen. Die Aktie von Barratt verlor 6,7 % und zog den Rest des britischen Immobiliensektors um 3 % bis 5 % mit sich nach unten.