Von Scott Kanowsky
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte starteten am Mittwoch trotz starker Vorgaben von der Wall Street und den asiatischen Märkten schwach in den Handelstag.
Bis 9:15 Uhr MEZ wurde der DAX in Deutschland um 0,43 % niedriger gehandelt, der CAC 40 in Frankreich rutschte um 0,48 % ab und der britische FTSE 100 notierte 0,45 % schwächer.
Die europäischen Aktienmärkte begannen das neue Quartal schwungvoll und schlossen gestern 3 % höher. Schwache Arbeitsmarktdaten aus den USA haben die Hoffnung genährt, dass die Fed ihr Zinserhöhungstempo drosseln könnte. Davon profitierte die Wall Street bislang deutlich. Auch in Asien legten die Aktienmärkte kräftig zu, nachdem der Handel an der Hongkonger Börse nach einem Feiertag wieder aufgenommen wurde.
Die Stimmung in Europa wurde durch die neuesten Handelsbilanzdaten aus Deutschland belastet. Diese zeigen eine Verringerung des Exportüberschusses. Der Saldo aus Exporten und Importen der größten Volkswirtschaft des Kontinents belief sich im August auf 1,2 Mrd. Euro. Im Juli erzielte Deutschland noch einen Überschuss von 3,4 Mrd. Euro. Auch die Exporte aus Deutschland in andere Länder der Europäischen Union gingen zurück, was ein mögliches Zeichen für eine Verlangsamung der Auslandsnachfrage nach Waren ist.
Auf Unternehmensseite fiel vor allem STMicroelectronics NV (EPA:STM) auf. Zuvor gab die Europäische Kommission Italien grünes Licht, dem Halbleiterhersteller staatliche Beihilfen für den Bau einer Siliziumkarbid-Wafer-Fabrik in Italien zu gewähren.
Die Fluggesellschaft SAS AB (ST:SAS) gab dagegen bekannt, dass sie Änderungen an Verträgen mit zehn Leasinggebern vorgenommen hat. Die Verträge umfassen 36 Flugzeuge. Durch die Vertragsänderungen könnte die Fluggesellschaft bis 2026 jährlich fast 700 Mio. USD einsparen.
In Großbritannien war Tesco PLC (LON:TSCO) dagegen auf der Verliererseite, nachdem die Lebensmittelkette bekanntgab, dass der Jahresgewinn trotz anhaltender „Unsicherheiten“ im Handelsumfeld aufgrund der Kosteninflation immer noch im Zielbereich liegt.
Die Ölpreise blieben vor dem wichtigen Treffen der OPEC und ihrer Verbündeten im Laufe des heutigen Tages weitgehend unverändert. Berichte deuten allerdings darauf hin, dass die als OPEC+ bekannte Interessensgemeinschaft eine erhebliche Kürzung der Rohölproduktion bekannt geben wird. Der Schritt wäre die größte Förderkürzung seit der Corona-Pandemie. Die OPEC+ versucht mit diesem Schritt, die Ölpreise nach einem drastischen Rückgang seit Mitte des Jahres erneut zu stützen.
Im Energiebereich dominiert wieder einmal der russische Gaskonzern Gazprom (MCX:GAZP) die Schlagzeilen in Europa. Allerdings dieses Mal im positiven Sinn, denn die Lieferungen von Erdgas nach Italien wurden wieder aufgenommen. Der Streit über Transitströme mit den österreichischen Aufsichtsbehörden wurde damit endgültig beigelegt.
Bis 9:53 Uhr MEZ wurde der US Rohöl-Future 0,07 % niedriger bei 86,46 USD je Barrel gehandelt, während der Brent-Kontrakt um 0,05 % auf 89,12 USD fiel.
Darüber hinaus fiel der Gold-Future um 0,32 % auf 1.724,90 USD je Feinunze, während der EUR/USD um 0,45 % auf 0,9938 USD verlor.