Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte sind am Mittwoch weitgehend schwach in den Handelstag gestartet. Kurz zuvor hat der russische Präsident Wladimir Putin weiter an der geopolitischen Eskalationsschraube gedreht. Hinzu kommt, dass viele Anleger auf die Entscheidung der Fed im Hinblick auf weitere Zinserhöhungen warten.
Bis 9:55 Uhr MEZ wurde der DAX in Deutschland mit 0,4 % im Minus gehandelt, der CAC 40 in Frankreich verlor 0,4 %, während der britische FTSE 100 0,4 % fester notierte.
Putin erklärte am frühen Mittwoch in einer aufgezeichneten Videoansprache eine Teilmobilisierung der russischen Reservisten. Damit bestätigte er seine Absicht, die derzeit unter russischer Besatzung stehenden Teile der Ukraine zu annektieren.
Dies stellt eine erhebliche Eskalation des Kriegs in der Ukraine dar und erhöht die Unsicherheit über das Ausmaß des wirtschaftlichen Schadens, den die europäischen Nationen ertragen müssen.
Sorgen bereitet dem Markt allerdings auch der Abschluss der Fed-Sitzung. So wird allgemein erwartet, dass die Fed die Leitzinsen nach den höher als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten letzte Woche um mindestens 75 Basispunkte anheben wird. Die Entscheidung wird um 20:00 Uhr MEZ bekannt gegeben.
Neben der Fed beherrschen diese Woche auch die Bank of England, die Schweizerische Nationalbank, die Bank of Japan und die Norges Bank in Norwegen die Schlagzeilen.
Schwedens Riksbank brachte den Stein ins Rollen und überraschte am Dienstag mit einer Zinserhöhung um einen vollen Prozentpunkt.
Auf der Unternehmensseite stand Fortum (HE:FORTUM) mit einem Kurssprung von 14 % ganz oben auf der Gewinnerliste. Der Bund einigte sich mit dem finnischen Energieriesen auf die Übernahme von Uniper (ETR:UN01).
Die Ölpreise legten am Mittwoch wieder zu und machten ihre Verluste vom Vortag wett, nachdem Putins Vorgehen Befürchtungen über weitere Drosselungen der Energielieferungen aus Russland geweckt hatte.
Die US-Rohöllagerbestände stiegen letzte Woche um etwa 1 Million Barrel an, wie Daten des American Petroleum Institute am Dienstag zeigten. Dies weist auf eine schwache Verbrauchernachfrage in den USA hin. Die offiziellen Daten der Energy Information Administration werden heute im Laufe des Tages veröffentlicht.
Bis 9:55 Uhr MEZ wurden US-Rohöl-Futures 2,8 % höher bei 86,26 USD pro Barrel gehandelt, während der Brent-Kontrakt um 2,7 % auf 93,06 USD stieg. Beide Kontrakte fielen am Dienstag um mehr als 1 % und sind auf Kurs für den ersten Quartalsverlust seit mehr als zwei Jahren.
Darüber hinaus stieg der Gold-Future um 0,5 % auf 1.679,35 USD je Feinunze, während der EUR/USD um 0,7 % niedriger bei 0,9902 gehandelt wurde.