Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte starteten am Mittwoch höher in den Handelstag und konnten sich erholen, nachdem der Fed-Vorsitzende Jerome Powell, am Dienstag mit seiner hawkischen Wendung im Kongress ein denkwürdiges Monatsende einläutete.
Powell signalisierte am Dienstag, dass die US-Notenbank auf ihrer Sitzung Ende dieses Monats das Tempo ihrer Anleihekäufe beschleunigen könnte, und räumte ein, dass sich die Inflation als nachhaltiger und problematischer erweist, als er bisher erwartet hatte.
Gegen 10:50 Uhr wurde der DAX in Deutschland 1,5 % höher gehandelt, der CAC 40 in Frankreich stieg ebenfalls um 1,3 % und der FTSE 100 in London notierte sogar 1,4 % höher.
Der Dezember startet damit sehr gut, nachdem der November mit allgemeinen Verlusten endete. Grund waren die Sorgen vor der neuen Corona-Variante, die zu einem breiten Abverkauf führten.
Für Unterstützung sorgten dagegen die Kommentare des israelischen Gesundheitsministers Nitzan Horowitz, der erklärte, dass frühe Daten zeigen, dass diejenigen, die drei Dosen des Pfizer-(NYSE:PFE) Corona-Impfstoffs erhalten haben, gut gegen die neue Omikron-Variante geschützt seien.
Dies schlug sich auf die Papiere von Reise- und Freizeitunternehmen nieder. So legten die Aktien von Wizz Air (LON:WIZZ), IAG (LON:ICAG) und EasyJet (LON:EZJ) alle um über 4 % zu und die Hotelbetreiber Melia (MC:MEL) und Accor (PA:ACCP) notierten um mehr als 3 % höher.
Der Anstieg der Covid-Fälle bleibt jedoch ein potenzieller Stolperstein für die Erholung. Der Chef der deutschen DIVI-Lobby für Intensivmedizin sagte am Mittwoch, Europas größte Volkswirtschaft brauche dringend strengere Maßnahmen, um einen Anstieg der Infektionen einzudämmen und Krankenhäuser vor einer „besonders gefährlichen Situation“ zu schützen.
Was die Wirtschaftsdaten angeht, ging Chinas Fabrikaktivität im November laut einer Unternehmensumfrage wieder zurück, wobei der Caixin/Markit Einkaufsmanagerindex von 50,6 im Vormonat auf 49,9 im November sank.
Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes der Eurozone verschlechterte sich im November von 58,6 zuvor auf 58,4. Das gleiche Schicksal teilte der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes Deutschlands, der sich von 57,6 zuvor auf 57,4 abschwächte.
Die deutschen Einzelhandelsumsätze sind im Oktober gegenüber dem Vorjahr um 2,9 % gefallen. ING-Analyst Carsten Brzeski sagte, er gehe davon aus, dass der private Konsum in Europas größter Volkswirtschaft das Wachstum im 4. Quartal bremsen wird.
Die Rohölpreise stiegen am Mittwoch leicht und konnten einige der heftigen Verluste aus dem gestrigen Handelstag wieder wett machen, bevor ein wichtiges Treffen der Top-Produzenten zur Entscheidung über die zukünftigen Produktionsniveaus stattfindet.
Der Rohöl-Future konnte bis 10:40 Uhr um 4 % auf 68,81 USD pro Barrel zulegen, nachdem er am Dienstag um 5,4 % eingebrochen war. Die Nordseesorte Brent kletterte sogar um 4,3 % nach oben auf 72,19 USD, nachdem sie in der gestrigen Sitzung einen Verlust von 3,9 % hinnehmen musste.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold-Future stieg um 0,2 % auf 1.780,05 USD pro Feinunze, während der EUR/USD um 0,3 % niedriger bei 1,1305 gehandelt wurde.