Investing.com - Die europäischen Aktien kletterten am Montag zum vierten Mal in Folge, als die Erleichterung über das lang erwartete US-Konjunkturpaket und ein Nach-Brexit-Handelsabkommen die Stimmung der Anleger in wegen der Feiertage ausgedünntem Handel verbesserten.
US-Präsident Donald Trump hat am Sonntag ein Pandemie- und Ausgabenpaket in Höhe von 2,3 Billionen US-Dollar unterzeichnet, dank dem Millionen von Amerikanern weiter Arbeitslosengeld erhalten können und eine Schließung der Bundesregierung in einer von ihm selbst verursachten Krise verhindert werden kann.
Der europäische Referenzindex stieg um 0,5% auf den höchsten Stand seit dem 26. Februar, wobei Autohersteller und Energiewerte am stärksten zulegten.
Die Londoner Märkte waren für den Boxing Day geschlossen, aber die Aktien in Deutschland, einem wichtigen Automobillieferanten Großbritanniens, stiegen auf ein Rekordhoch und reflektierten den Optimismus über das Brexit-Handelsabkommen.
"Wir können endlich aufatmen und sagen, dass das Chaos über das Ausgabengesetz vorbei ist", sagte Hussein Sayed, Chef-Marktstratege bei FXTM.
"Ein Ausverkauf wurde abgewendet und dies könnte den Risikoaktiva in den letzten vier Handelstagen des Jahres einen letzten Schub versetzen."
Riesige Mengen an Hilfsgeldern und Impfoptimismus haben den STOXX 600 mehr als 40% von seinen Tiefstständen im März steigen lassen, auch wenn beim derzeitigen Niveau für das Jahr immer noch ein Minus von rund 4% herauskäme.
Die Stimmung der Anleger wurde auch durch das am Sonntag gestartete grenzüberschreitende Impfprogramm in Europa gestützt, das Hoffnungen auf eine pandemiefreie zweite Jahreshälfte im Jahr 2021 und eine starke wirtschaftliche Erholung weckte.
Unter den europäischen Börsen lagen der französische CAC 40 Index und Spaniens IBEX 35 bis zum 14.00 MEZ um jeweils fast 0,6% höher.
Großbritannien unterzeichnete das Brexit-Handelsabkommen am Donnerstagabend, nur sieben Tage bevor es einen der größten Handelsblöcke der Welt verlässt.
Wirtschaftswissenschaftler warnten jedoch davor, dass der dürftige Deal wirtschaftliche Probleme und Störungen für das Vereinigte Königreich oder die EU-Mitgliedstaaten nicht verhindern werde, und dass viele Aspekte der künftigen Beziehungen Großbritanniens zur EU möglicherweise noch über Jahre hinweg ausgearbeitet werden müssen.