Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte starteten am Freitag gut in den Handelstag. Für Unterstützung sorgte die Entspannung der Lage rund um den chinesischen Immobilienkonzern China Evergrande. Auch gute Quartalsergebnisse sorgten für gute Laune unter den Anlegern.
Bis 8:50 Uhr notierte der DAX 0,4 % höher, der CAC 40 in Frankreich stieg um 0,8 % und der FTSE 100 in London konnte 0,3 % zulegen.
China Evergrande hat laut einem Bericht von Reuters am Donnerstag die Zinszahlung in Höhe von 83,5 Mio. USD auf ein Treuhandkonto bei der Citibank (NYSE:C) überwiesen. Obwohl nicht klar war, wie das Unternehmen das Geld beschaffen konnte und es auch weiterhin keine Anzeichen für eine umfassende Restrukturierung der Verbindlichkeiten in Höhe von 300 Mrd. USD gibt, sorgte die Nachricht für Erleichterung.
In Europa stiegen die Aktien von Remy Cointreau (PA:RCOP) um 1,3% und L'Oreal (PA:OREP) um 6%. Beide französischen Unternehmen hatten kurz zuvor starke Quartalszahlen vorgelegt. Das gute Ergebnis war aber in erster Linie auf die Kauflaune seitens chinesischer Verbraucher zurückzuführen.
Essity AB B (ST:ESSITYb) stieg um über 5 %, nachdem das schwedische Unternehmen dank des wachsenden Bewusstseins für die Bedeutung von Hygiene einen unerwartet hohen Quartalsgewinn vermeldete.
Auf der Verliererseite stand dagegen Renault (PA:RENA), dessen Unternehmensaktien um 0,7 % nachgaben. Der französische Autogigant hat davor gewarnt, dass seine Produktionsverluste im Jahr 2021 aufgrund einer weltweiten Knappheit von Halbleiterchips weitaus höher ausfallen würden als zuvor prognostiziert.
Beweise für diese Schwierigkeiten, mit denen der Halbleitersektor konfrontiert ist, kamen am späten Donnerstag vom US-Unternehmen Intel (NASDAQ:INTC). Der Chiphersteller veröffentlichte weitaus schwächere Umsatzzahlen als erwartet.
Die Aktien der London Stock Exchange (LON:LSEG) fielen um 3,7 %, da die Börse im 3. Quartal einen leichten Umsatzanstieg verzeichnete, aber weiterhin versucht, die Datenplattform Refinitiv zu integrieren.
Die Rohölpreise gaben am Freitag leicht nach. Unterdessen hat der russische Präsident, Wladimir Putin, angedeutet, dass die OPEC+ das Angebot um eine höhere Menge anheben könnte, als zuvor angekündigt.
Zu Wochenbeginn war der Ölpreis auf seinen höchsten Stand seit 2004 gestiegen. Grund ist die weltweite Energiekrise, die durch Kohle- und Gasknappheit in China, Indien und Europa ausgelöst wurde. Viele Energieversorger stiegen daraufhin auf Diesel und Heizöl um.
Bis 8:50 Uhr MEZ notierten US-Rohöl-Futures 0,1 % niedriger bei 82,42 USD pro Barrel. Brent-Kontrakte fielen ebenfalls um 0,1 % auf 84,53 USD.
Gold-Futures stiegen um 0,7 % auf 1.793,75 USD je Unze, während der EUR/USD um 0,2 % höher bei 1,1645 notierte.