Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte legten am Donnerstag mit Remy Cointreau in der Hauptrolle einen guten Start in den Handelstag hin, während die Anleger die Bildung einer neuen Regierungskoalition in Deutschland sowie die anhaltende Corona-Krise in Europa verdauen mussten.
Bis 9:45 MEZ stieg der DAX in Deutschland um 0,3 %, der CAC 40 in Frankreich notierte ebenfalls 0,3 % höher und der britische FTSE 100 war mit 0,1 % im Plus.
Nach zweimonatigen Verhandlungen haben sich Sozialdemokraten, Grüne und FDP am Mittwoch auf einen Koalitionsvertrag geeinigt, der vorsieht, dass Olaf Scholz von den Sozialdemokraten Angela Merkel nach 16 Jahren als Bundeskanzlerin ablösen wird.
Die frischgeschmiedete Koalition will vor allem mehr öffentliche Investitionen fördern, um den Übergang zu einer grünen Wirtschaft zu beschleunigen. Aber ihre erste Priorität wird wahrscheinlich darauf liegen, die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen, die derzeit wieder auf dem Kontinent wütet.
Scholz sagte am Mittwoch, dass Impfungen für Zielgruppen verpflichtend werden, aber möglicherweise weitere Maßnahmen erforderlich sind, um den Anstieg zu bekämpfen.
Italien kündigte unterdessen neue Beschränkungen an, und sowohl die Niederlande als auch Frankreich werden voraussichtlich am Freitag neue Maßnahmen bekannt geben. Österreich hat Anfang dieser Woche einen nationalen Lockdown verhängt.
Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland, Europas größter Volkswirtschaft, wuchs im 3. Quartal um 1,7 % gegenüber dem Vorquartal und damit schlechter als die im letzten Monat veröffentlichte Schnellschätzung von 1,8 %. Damit verlangsamte sich die nach oben korrigierte Expansion von 2 % im 2. Quartal. Darüber hinaus zeigte der GfK-Konsumklimaindex im Dezember einen Wert von -1,6 gegenüber dem revidierten Wert von 1,0 des Vormonats an.
Auf Unternehmensseite stach die Aktie von Remy Cointreau (PA:RCOP) hervor, die über 9 % zulegen konnte, nachdem der Sprituosen-Konzern seine Gewinnaussichten für das Gesamtjahr nach einem kräftigen Anstieg des Betriebsgewinns im ersten Halbjahr aufgrund der starken Nachfrage nach seinem Premium-Cognac erhöht hatte.
Die Rohölpreise stagnierten derweil, da die Anleger auf das OPEC+-Treffen in der nächsten Woche warten, um eine Reaktion auf die koordinierte Freigabe von Öl aus staatlichen Reserven durch eine Reihe von Großverbrauchern zu erhalten.
Die OPEC+ hat ihre Tagesproduktion seit August Monat für Monat um je 400.000 Barrel gesteigert und trifft sich nun am 2. Dezember, um zu entscheiden, ob dieser Weg weitergeführt wird oder nicht.
Bis 9:45 Uhr MEZ notierte der US-Rohöl-Future 0,2 % niedriger bei 78,25 USD pro Barrel, während die Nordseesorte Brent unverändert bei 82,25 USD gehandelt wurde.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold-Future stieg um 0,6 % auf 1.794,80 USD je Feinunze, während der EUR/USD 0,2 % höher bei 1,1219 notierte.