Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte sind am Mittwoch abwartend in den Handelstag gestartet. Die Anleger erwarten die Ergebnisse der Fed-Sitzung im Hinblick auf die Drosselung der Anleihekäufe mit Spannung.
Bis 9:45 Uhr MEZ war der DAX 0,1 % im Minus, der FTSE 100 in London verlor 0,2 % und der CAC 40 in Frankreich notierte 0,1 % tiefer.
Die Fed beendet heute ihr zweitägiges Sitzungstreffen und es wird erwartet, dass sie ihr zu Pandemiebeginn gestartetes Anleihekaufprogramm drosseln wird.
Die größte Variable wird dabei sein, inwieweit Jerome Powell seine Ansichten bezüglich der Inflationsaussichten ändern wird, die derzeit auf einem 30-Jahres-Hoch liegt. Eingeständnisse, dass der aktuelle Anstieg länger andauern wird als zunächst angenommen, dürften als versteckte Warnung vor früheren Zinserhöhungen aufgefasst werden.
In Europa stand Lufthansa (DE:LHAG) derweil auf der Gewinnerseite. Die Aktien der Airline notierten 4,5 % höher. Zuvor hat die deutsche Fluggesellschaft im 3. Quartal zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie wieder einen Gewinn verkündet. Das Unternehmen rechnet damit, im laufenden Quartal auf operativer Ebene profitabel zu bleiben.
BMW (DE:BMWG) stieg um 0,9 %, nachdem der deutsche Autogigant einen starken Anstieg des Nettogewinns im 3. Quartal vermeldet hatte. Grund waren höhere Preise und starke Absatzzahlen bei Elektrofahrzeugen.
Auf der Verliererseite stand unterdessen Vestas (DE:VWSB) Wind Systems (OTC:VWDRY). Das Unternehmen musste einen Kurseinbruch von über 10 % hinnehmen, nachdem der dänische Windturbinenhersteller seine Prognosen für die operative Marge unter Berufung auf den Kostendruck gesenkt hatte. Orsted (OTC:DOGEF), der größte Betreiber von Windparks auf dem europäischen Kontinent, verlor 1,0 %, nachdem die Zahlen einen dramatischen Rückgang bei der Windleistung im 3. Quartal widerspiegelten.
Zalando (DE:ZALG) verlor 2,2 %, weil der Gewinn im 3. Quartal rückläufig war. Die Aktien des britischen Bekleidungshändlers Next (LON:NXT) notierten 3,2 % tiefer, nachdem das Unternehmen seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr trotz eines Umsatzsprungs im 3. Quartal beibehalten hatte.
Konjunkturseitig steht die Arbeitslosenquote in der Eurozone heute auf der Agenda.
Die Rohölpreise gaben am Mittwoch leicht nach, nachdem ein Branchenbericht auf einen starken Anstieg der Ölvorräte in den USA hinwies. Zudem nimmt der Druck auf die OPEC+ zu, das Angebot zu erhöhen.
Das American Petroleum Institute veröffentlichte am späten Dienstag Daten, die zeigten, dass die US-Rohöl-Lagerbestände in der Woche bi zum 29. Oktober um 3,6 Millionen Barrel gestiegen sind. Erwartet wurde ein Anstieg um 1,5 Millionen Barrel.
Bis 9:45 Uhr MEZ fielen US-Rohöl-Futures um 2 % auf 82,23 USD pro Barrel, während Brent-Kontrakte um 1,8 % auf 83,19 USD verloren.
Gold-Futures notierten 0,3 % tiefer bei 1.783,50 USD pro Unze, während der EUR/USD um 0,1 % auf 1,1587 stieg.