Von Peter Nurse
Investing.com – Die europäischen Aktienmärkte notierten am Donnerstag wesentlich niedriger, nachdem Bedenken hinsichtlich der Drosselung der Anleihekäufe seitens der Fed aufkamen.
Um 10:00 Uhr MEZ verlor der DAX 1,5 %, der CAC 40 in Frankreich fiel um 2,3 % und der FTSE im Vereinigten Königreich verlor 1,8 %.
Ein Einbruch bei den Rohstoffpreisen schickte vor allem Bergbau- und Ölfirmen auf die Verliererstraße. Das Bergbauunternehmen Anglo American (LON:AAL) fiel gar um 10 %, Rio Tinto (LON:RIO), Antofagasta (LON:ANTO) und BP (LON:BP) verloren alle ebenfalls deutlich über 4 %.
Die europäischen Märkte knüpften an die schwachen Entwicklungen an der Wall Street an. Der Dow Jones Industrial Average und der S&P 500 fielen jeweils um 1 %, nachdem das Protokoll der Juli-Sitzung der Fed veröffentlicht wurde. Die Zeichen stehen darin auf eine Drosselung der Anleihekäufe seitens der Fed noch in diesem Jahr.
Der Travel and Leisure Index musste aufgrund der weiteren Ausbreitung der Delta-Variante ebenfalls Verluste hinnehmen. IAG (LON:ICAG), Eigentümer von British Airways, verlor 2,2 % und das Reiseunternehmen TUI (DE:TUIGn) musste einen Verlust von 1,8 % hinnehmen.
AstraZeneca (LON:AZN) verlor 1 %, nachdem bekannt wurde, dass der CEO des Arzneimittelherstellers, Pascal Soriot, trotz der Kritik an seinem Umgang mit der Pandemie 2020 der bestbezahlteste Firmenchef Großbritanniens war. Das Unternehmen erklärte sich als einziger Medikamentenhersteller dazu bereit, seinen Corona-Impfstoff zum Selbstkostenpreis anzubieten. Allerdings sorgte schlechte Kommunikation während der Impfstoffentwicklung, Lieferengpässen und eine etwas geringere Wirksamkeit gegenüber den Impfstoffen der Konkurrenz dafür, dass das Unternehmen hinsichtlich seines Rufs ordentlich baden ging.
Volkswagen (DE:VOWG) verlor 2,2 %, nachdem der deutsche Autobauer bekanntgab, dass er seine Produktion aufgrund des Lieferengpasses im Halbleiterbereich weiter zurückfahren muss. Aber das Unternehmen stand nicht allein da, weil alle Autobauer Verluste hinnehmen mussten. Denn auch Toyota (T:7203) Motor, das als sehr geschickt bei der Verwaltung seiner Lieferketten gilt, musste ankündigen, dass die Produktion im September aufgrund des Chipmangels und Corona-bedingten Werksschließungen vor allem in Thailand möglicherweise gekürzt werden muss.
An diesem Donnerstag werden in Europa kaum nennenswerte Wirtschaftsdaten veröffentlicht, weshalb die Anleger gespannt auf die Veröffentlichung der wöchentlichen Arbeitslosenerstanträge in den USA blicken. Diese gelten als richtungsweisend für den Zustand des Arbeitsmarkts des Landes.
Der Gold-Future fiel um 0,1 % auf 1.783,50 USD/Unze. Der EUR/USD sank um 0,2 % auf 1,1683.