Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Börsen legten am Freitag zu, gestützt durch marktfreundliche Signale seitens der Europäischen Zentralbank und erfreuliche Unternehmenszahlen für das laufende Quartal.
Gegen 15.56 Uhr notierte der DAX 30 in Deutschland 0,9% im Plus, der CAC 40 in Frankreich stieg um 1,0% und der FTSE 100 in Großbritannien kletterte um 0,9%.
Die EZB hielt am Donnerstag an ihrer sehr akkommodierenden Geldpolitik fest und bestätigte sowohl ihren Leitzins von 0% als auch ihr 1,85 Billionen Euro schweres Programm zum Ankauf von Vermögenswerten, während sie gleichzeitig ihre neue Forward Guidance für die Zinsentwicklung enger an die Inflation koppelte, was darauf hindeutet, dass die Zinsen in absehbarer Zeit nicht steigen werden.
Dieses Update deutet darauf hin, dass die EZB nun zu den dovishsten Mitgliedern im Club der Zentralbanken gehört, was die Erholung des Aktienmarktes nach der Talfahrt vom Montag unterstützt.
Ebenfalls hilfreich waren die allgemein starken Quartalsberichte der Unternehmen in der Anfangsphase dieser Gewinnsaison, und der Freitag bildete hier keine Ausnahme.
Die Thales (PA:TCFP)-Aktie erreichte ein neues 52-Wochen-Hoch, nachdem das größte französische Unternehmen für Rüstungselektronik sein Umsatzziel für das Gesamtjahr anhob. Im ersten Halbjahr verzeichnete Thales einen Umsatzanstieg von fast 10%.
Die Aktien von Skanska (ST:SKAb) schnellten um über 6% in die Höhe, nachdem das schwedische Bauunternehmen dank der wieder anziehenden Bautätigkeit einen kräftigen Gewinnsprung im zweiten Quartal meldete, während die Aktien von Lonza (SIX:LONN) um 2,8% zulegten. Das Schweizer Chemieunternehmen hatte am Freitag seinen Ausblick für das Jahr 2021 angehoben. Der Umsatz für die erste Jahreshälfte lag über den Erwartungen.
Die Papiere von Vodafone (NASDAQ:VOD) legten am Freitag nach einem unerwartet hohen Anstieg der Service-Einnahmen im ersten Quartal um 2,3% zu.
Auf der Verliererseite standen die Aktien von Signify (AS:LIGHT), die um fast 6% einbrachen, nachdem der weltgrößte Lichthersteller über Probleme in der Lieferkette geklagt hatte, aber gleichzeitig einen Gewinnsprung von 32% für das zweite Quartal meldete.
Konjunkturseitig gab es positive Signale aus Deutschland. Der nach vorläufigen Berechnungen ermittelte deutsche Einkaufsmanagerindex stieg Markit zufolge im Juli auf 62,5 Punkte (Juni: 60,1) und erreichte damit den höchsten Stand seit fast einem Vierteljahrhundert. Weniger eindrucksvoll waren die Meldungen aus Frankreich, wo der Composite PMI im Juli auf 56,8 Punkte von 57,4 im Juni fiel und damit den niedrigsten Wert seit drei Monaten erreichte.
In Großbritannien erhöhten sich die Einzelhandelsumsätze im Juli um 0,5 % gegenüber dem Vormonat. Nach dem Einbruch von 1,4 % im Vormonat ist dies eine willkommene Verbesserung. Im Jahresvergleich erhöhten sich die Umsätze um 9,7%.