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EZB-Aufsicht will Bankhäuser mit Vorschlag zu Wackelkrediten entlasten

Veröffentlicht am 03.11.2020, 12:22
Aktualisiert 03.11.2020, 12:24
© Reuters.

Frankfurt, 03. Nov (Reuters) - Angesichts der erwarteten Kredit-Ausfälle in Folge der Corona-Krise prescht die EZB-Bankenaufsicht mit einem konkreten Vorschlag zur Entlastung der Geldhäuser vor. Der Vorstoß von EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria sieht vor, mit Hilfe staatlicher Unterstützung in Europa den Abbau fauler Kredite in den Bankbilanzen voranzutreiben, wie er am Dienstag auf einer Veranstaltung zur europäischen Bankenregulierung ausführte. Damit soll unter anderem verhindert werden, dass die Institute ihre Wackeldarlehen nur zu Schleuderpreisen an spezialisierte Investoren verkaufen können. Enria hatte seine Idee zunächst im Oktober vorgestellt, wurde damals aber wenig konkret. Anstieg der notleidenden Kredite wäre für die Wirtschaft inmitten der Corona-Krise ein großes Problem. Denn Institute agieren bei der Kreditvergabe um so zögerlicher, je mehr Wackeldarlehen sie in ihren Bilanzen mit sich schleppen. "Es geht darum, den Banken in der EU zu ermöglichen, lebensfähige Haushalte, kleine Geschäfte und Unternehmen zu unterstützen", erläuterte Enria.

Sein Vorschlag sieht die Einrichtung eines europäischen Verbunds von Vermögensverwaltern vor, die den Banken ihre faulen Kredite abnehmen und am Markt weiterverkaufen. Die Finanzierung soll laut Enria mit europäischen Mitteln unterstützt werden. Zugleich solle die Preisfindung für die Übertragung der Kredite europäisch geregelt werden. Das würde auch den Vermögensverwaltern zugutekommen. "Eine von einer europäischen Körperschaft bereitgestellte oder garantierte Finanzierung würde es jedem nationalen Vermögensverwalter erlauben, von der Kreditwürdigkeit der EU zu profitieren und einen besseren Marktzugang zu genießen", erläuterte Enria.

Für den Fall das die Gesellschaften am Ende doch rote Zahlen schreiben sollten, könnte laut Enria vereinbart werden, in der EU die Vergemeinschaftung von Kreditverlusten zu begrenzen oder gar auszuschließen. Verluste würden dann auf das jeweilige Herkunftsland der Bank verteilt entsprechend den nationalen Vorgehensweisen. Nur Banken mit einem aus Sicht der Aufsicht tragfähigen Geschäftsmodell auch nach der Corona-Krise sollen Enria zufolge einen direkten Zugang zu dem Netzwerk erhalten. Für andere Institute soll der Zugang an strikte Bedingungen wie Auflagen zur Restrukturierung geknüpft werden.

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