Nach Netflix (NASDAQ:NFLX) (WKN: 552484) und PayPal (NASDAQ:PYPL) (WKN: A14R7U) hat nun der nächste große Tech-Konzern die Anleger enttäuscht. Der Aktienkurs von Meta Platforms (NASDAQ:FB) (WKN: A1JWVX), ehemals Facebook, fiel nach der Zahlenvorlage am 2. Februar 2022 um mehr als 20 %. Die Meta-Aktie notiert nun wieder auf dem Stand von vor einem Jahr.
Ein Blick in die Zahlen zeigt, dass die Meta-Aktie ihre besten Zeiten schon hinter sich haben könnte. Die Plattformen rund um Facebook wachsen nicht mehr, sie schrumpfen. Mark Zuckerbergs Metaversum-Fantasie verbreitet derweil keine Euphorie.
Wie hoch waren Umsatz und Gewinn der Meta-Aktie?
Der Facebook-Konzern konnte im vierten Quartal zwar ein Umsatzwachstum um etwa 20 % auf 33,7 Mrd. US-Dollar vorweisen. Doch der Unternehmensgewinn der Meta-Aktie fiel im Vorjahresvergleich um 8 % auf rund 10,3 Mrd. US-Dollar.
Erstmals in der Geschichte des Internetkonzerns schrumpfte außerdem die Zahl der täglich aktiven Nutzer. Im vierten Quartal 2021 loggten sich eine Million weniger Menschen täglich bei Facebook, WhatsApp und Instagram ein als im Vorquartal.
Rund 1,93 Mrd. täglich aktive Nutzer scheinen derzeit das Limit für die Meta-Aktie zu sein.
Die Herausforderungen für die Meta-Aktie wachsen
Und nicht nur das langsame, aber sichere Erreichen des Wachstumslimits drückt auf die Meta-Aktie. Dem Facebook-Konzern bläst auch sonst ein starker Wind entgegen. Aufgrund einer Änderung der Privatsphäre-Einstellungen auf Apple-Geräten können Facebook, Instagram und WhatsApp keine Daten mehr untereinander austauschen.
Im Ergebnis weiß Facebook weniger über seine Nutzer und erhält weniger Geld von Werbekunden. Rund 10 Mrd. US-Dollar gingen Meta dadurch allein 2022 durch die Lappen, sagte der Finanzvorstand.
Auch der regulatorische Gegenwind lässt nicht nach. Und zu guter Letzt scheinen aktuell auch noch Konkurrenten wie TikTok eher am Puls der Zeit zu sein. Bisher ist Facebook gut damit gefahren, die Funktionen aufstrebender Konkurrenten einfach zu kopieren. Aber eine Dauerlösung kann das nicht sein. Es wird immer deutlicher, dass der wichtigste Wettbewerbsvorteil der Meta-Aktie – der Netzwerkeffekt – zu bröckeln beginnt.
Das Metaversum: Facebooks Flucht vor der miesen Realität
Meta-CEO Mark Zuckerberg sprach von einem „Neuaufbau eines Großteils der Werbeinfrastruktur“, sodass man weiter wachsen könne. Aber was das genau heißen soll, erfuhren Investoren der Meta-Aktie nicht. Um den Facebook-Konzern wieder in die Erfolgsspur zu führen, braucht es mehr als nur vage Andeutungen.
Vermutlich hätte Zuckerberg gerne über seine Metaversum-Fantasien referiert. Das auch sehr zu begrüßen gewesen, denn: Auch bei der zentralen Wachstumsfantasie für die Meta-Aktie sind noch viele Fragen offen. Etwa, wie Facebook im „zweiten Anlauf“ einen ordentlichen Umgang mit Hassrede, Falschmeldungen und Datenschutz sicherstellen möchte.
Das Metaversum scheint aktuell nicht viel mehr zu sein als ein Fluchtversuch aus der miesen Realität. Einer Realität übrigens, in der die zuständige Sparte des Facebook-Konzerns allein 2021 ganze 10,2 Mrd. US-Dollar verbrannt hat.
Christoph Gössel besitzt keine der erwähnten Aktien. Randi Zuckerberg, ehemalige Direktorin für Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook und Schwester des CEO von Meta Platforms, Mark Zuckerberg, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Apple (NASDAQ:AAPL), Meta Platforms, Inc., Netflix und PayPal Holdings (NASDAQ:PYPL). The Motley Fool empfiehlt die folgenden Optionen: Long March 2023 $120 Calls auf Apple und Short March 2023 $130 Calls auf Apple.
Motley Fool Deutschland 2022