Wie wir mit Blick auf den Kalender feststellen können, währt das aktuelle Börsenjahr 2019 wirklich nicht mehr lange. Die Adventszeit steht vor der Tür und mit ihr der Jahresendspurt. So mancher dürfte daher nun wieder dazu übergehen, auf die kommende Handelsperiode zu blicken.
Zwei Aktien, die in diesem Sinne hochinteressant sein könnten, sind dabei die von Fresenius (WKN: 578560) und BASF (DE:BASFN) (WKN: BASF11), denn bei beiden existieren durchaus so einige Anzeichen, dass sich hier ein Turnaround abzeichnen könnte. Werfen wir im Folgenden einen Blick darauf, was hier in den kommenden zwölf Monaten wichtig werden dürfte und an welchen Stellschrauben die beiden DAX-Konzerne operativ arbeiten sollten.
BASF: Tiefpunkt hinter sich? Eine erste Aktie, die im aktuellen Geschäftsjahr einige Probleme hatte, war so zunächst die des DAX-Chemieriesen BASF. Die Ludwigshafener haben innerhalb dieser zwölf Monate erneut die volle Breitseite des Handelskonfliktes und der damit einhergehenden konjunkturellen Sorgen abbekommen. Das hat gewiss so manche Spuren hinterlassen.
Gemäß der aktuellen Prognose rechnet das Management so beispielsweise für das aktuelle Geschäftsjahr mit einem Gewinneinbruch von bis zu 30 %. Im schlechtesten Falle könnte damit der 2018er-Gewinn je Aktie von 5,12 Euro auf lediglich 3,60 Euro in diesem Jahr sinken. Durchaus ein weiterer heftiger Einbruch.
An dieser Stelle sind wir allerdings nicht da, um auf vergangene Erfolge beziehungsweise Misserfolge zu blicken, sondern auf das Turnaround-Potenzial. Sofern sich im Handelskonflikt eine glimpfliche Einigung abzeichnet (es existieren durchaus einige Anzeichen dafür), könnte ein wesentlicher Ballast von der Aktie abfallen.
Wenn sich das ergebniswirksam niederschlägt, könnte die BASF-Aktie möglicherweise ihren operativen Tiefpunkt in diesem Jahr überstanden haben und die Aktie weiterhin zur Erholung ansetzen. Zumindest sofern sich in den kommenden Monaten wieder ein moderates Ergebnis- und womöglich auch Umsatzwachstum einschleicht, woraufhin sich die Bewertung wieder vermehrt vergünstigt. Das dürfte der Aktie, die gegenwärtig auf eine Dividendenrendite von fast 4,7 % kommt, möglicherweise weiteren Auftrieb verleihen.
Fresenius: Nach Umsatzwachstum auch wieder Ergebniswachstum? Eine zweite Aktie, die im kommenden Geschäftsjahr womöglich zum Turnaround ansetzen könnte, ist die von Fresenius. Der DAX-Gesundheitskonzern konnte in den ersten neun Monaten des aktuellen Geschäftsjahres bereits wieder einige Fortschritte vorweisen. So stiegen die Umsätze im mittleren einstelligen Prozentbereich, womit der Stagnationskurs beendet sein könnte.
Sofern Fresenius gemäß den eigenen Prognosen im kommenden Geschäftsjahr wieder ein moderates Ergebnis- und Gewinnwachstum an den Tag legt, könnte auch das hier für einen signifikanten Turnaround reichen. Zumal der Gesundheitskonzern für die kommenden zwölf Monate möglicherweise auch größere Übernahmen in Aussicht gestellt hat, die das Wachstum noch einmal beschleunigen könnten.
Bewertungstechnisch ist die Fresenius-Aktie (DE:FREG) dabei noch immer vergleichsweise preiswert. Der Dividendenaristokrat kommt so beispielsweise bei einem derzeitigen Kursniveau von 49,51 Euro (28.11.2019, maßgeblich für alle Kurse) und einem 2018er-Gewinn je Aktie in Höhe von 3,65 Euro auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13,5. Bei jährlichen Umsätzen in Höhe von 60,16 Euro wird das Papier außerdem unter ihren Jahreserlösen bepreist.
Das kann daher ebenfalls eine spannende Ausgangslage für eine Aufholjagd im kommenden Jahr sein. Zumindest sofern Fresenius in den kommenden zwölf Monaten wieder organisch in eine moderate Wachstumsspur hineinfindet.
Definitiv einen Blick wert! Die Aktien von BASF und Fresenius könnten somit im kommenden Börsenjahr 2020 einen interessierten Blick wert sein. Im aktuell freundlichen Marktumfeld haben beide Papiere wieder ein wenig zugelegt. Das könnte jedenfalls erst ein Anfang sein. Wenn operativ wieder ein bisschen Schwung in das Geschäft kommt, stehen die Chancen auf steigende Aktienkurse und einen Turnaround hier alles andere als schlecht.
Vincent besitzt Aktien von BASF und Fresenius. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.
Motley Fool Deutschland 2019