Die Aktien von Fresenius (DE:FREG) (WKN: 578560) und Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) (WKN: 853260) haben durchaus einiges gemeinsam. Beide sind irgendwo im Bereich des Gesundheitswesens vertreten, beide zählen zu den eher defensiven Aktien und beide sind Mitglied im Kreise der Dividendenaristokraten. Da ist eine grundsätzliche Vergleichbarkeit daher prinzipiell gegeben.
Doch welche dieser Aktien ist momentan fairer bewertet und dadurch vielleicht eher ein Kauf? Eine spannende Frage, die nach einer Foolishen Antwort geradezu schreit. Lass uns daher keine Zeit mehr verlieren, sondern einen näheren Blick auf diese spannenden Dividendenperlen riskieren.
Das Gesamtpaket Johnson & Johnson Den Anfang machen heute die US-Amerikaner. Beim Blick auf die Dividende stellen wir zunächst fest, dass das Unternehmen einige Vorzüge zu bieten hat. Seit dem Jahre 1944 zahlt das Unternehmen inzwischen konsequent eine Dividende an die Investoren aus, seit nunmehr 57 Jahren wurde diese bereits Jahr um Jahr angehoben. Somit ist Johnson & Johnson bereits seit 32 Jahren ein Mitglied im Kreis der Dividendenaristokraten.
Momentan schüttet das Unternehmen eine Dividende in Höhe von 0,95 US-Dollar pro Quartal an seine Investoren aus, was bei einem derzeitigen Kursniveau von 133,36 US-Dollar einer Dividendenrendite in Höhe von 2,84 % entsprechen würde. Ein eher moderater Wert.
Im vergangenen Geschäftsjahr 2018 kam Johnson & Johnson zudem auf einen Gewinn je Aktie in Höhe von 5,70 Euro, wodurch sich nicht bloß das Ausschüttungsverhältnis auf aktionärsfreundliche 67 % beläuft, sondern zudem das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei rund 23,4 liegt. Ein durchaus ambitioniertes Bewertungsmaß, das von einem bereinigten Ergebniswachstum von ca. 23 % begleitet wird. Johnson & Johnson ist daher trotz des ausgestandenen Geschäftsmodells noch immer eine interessant wachsende Aktie, die durchaus einen näheren Blick verdient haben könnte.
Fresenius: Günstig mit kleinem Knick Ein gänzlich anderes Gesamtpaket hat hingegen die Aktie von Fresenius zu bieten. Zwar ist der deutsche Gesundheitskonzern ebenfalls seit knapp anderthalb Jahren im Kreise der Dividendenaristokraten vertreten. Bei einer Ausschüttung in Höhe von 0,80 Euro für das vergangene Geschäftsjahr und einem derzeitigen Kursniveau von 41,20 Euro ist die Dividende hier jedoch mit einer Dividendenrendite in Höhe von 1,94 % eher schmückendes Beiwerk.
Zumal Fresenius im vergangenen Geschäftsjahr 2018 auf einen Gewinn je Aktie in Höhe von 3,65 Euro kam, wodurch sich das Ausschüttungsverhältnis hier lediglich auf knapp 20 % beläuft. Bedingt durch diesen hohen Gewinn ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis mit einem Wert von 11,3 bedeutend günstiger im Vergleich zu Johnson & Johnson. Möglicherweise daher ein Pluspunkt für den DAX-Konzern.
Momentan tritt Fresenius dafür operativ eher auf der Stelle. Alleine im ersten Halbjahr des aktuellen Geschäftsjahres sank das EBIT im Jahresvergleich währungsbereinigt um 7 %. Das Konzernergebnis stagnierte hingegen nahezu unverändert.
Fresenius bietet gegenwärtig zwar den günstigeren Gesamtmix, ist dafür jedoch nicht weiter am Wachsen. Sofern der Gesundheitskonzern jedoch über kurz oder lang, auch mithilfe von strategischen Zukäufen, wieder in seine alte Spur zurückfinden kann, könnte die günstige Bewertung eine Initialzündung für eine Aufholjagd sein.
Wenn ich mich entscheiden müsste … … würde ich daher generell eher zu Johnson & Johnson neigen. Das Gesamtpaket der US-Amerikaner scheint ein wenig defensiver, ein wenig zuverlässiger und auch beständiger wachsend zu sein. Der US-Konzern hat dafür zwar die höhere Bewertung, allerdings hat alleine die seit über 30 Jahren adelige Dividendenhistorie ein gewisses Premium für diese defensive Klasse verdient.
Nicht unbedingt weniger interessant, dafür vielleicht riskanter könnte hingegen Fresenius sein. Sofern der DAX-Gesundheitskonzern wieder in seine Wachstumsspur zurückfindet, bestehen hier gute Chancen, dass die Aktie die von Johnson & Johnson outperformen könnte. Keine Frage. Allerdings muss Fresenius das in den kommenden Monaten und Quartalen erst einmal beweisen.
Vincent besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool empfiehlt Fresenius und Johnson & Johnson.
Motley Fool Deutschland 2019