🧐 ProPicks KI Oktober-Update: Welche Aktien haben es geschafft?Jetzt reinschauen

Gazprom-Aktie: Neben Nord-Stream-2-Chaos jetzt auch weniger „Power of Siberia“?

Veröffentlicht am 09.06.2020, 10:29
Aktualisiert 09.06.2020, 10:35
Gazprom-Aktie: Neben Nord-Stream-2-Chaos jetzt auch weniger „Power of Siberia“?
GAZP
-

Die Aktie von Gazprom (MCX:GAZP) (WKN: 903276) hat derzeit einige größere Baustellen. Neben den niedrigen Öl- und Erdgaspreisen, die zuletzt das gesamte Segment belasteten, war das insbesondere die EU-Pipeline Nord Stream 2, die immer mal wieder in die Schlagzeilen geraten ist. Die US-Politik hat in den vergangenen Tagen den Druck noch einmal drastisch erhöht, um das Projekt auf der Zielgeraden zu boykottieren.

Allerdings scheint es, als wäre Nord Stream 2 jetzt nicht die einzige Sorgen-Pipeline. Nein, auch bei einem wichtigen Großprojekt mit China scheint sich etwas weniger Elan abzuzeichnen. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Investoren wissen müssen. Und ob der Röhre jetzt womöglich die Power ausgeht.

Power of Siberia mit enttäuschendem Jahresstart Wie jetzt berichtet wird, konnte die China-Pipeline Silas Siberia, was übersetzt so viel bedeutet wie Kraft Sibiriens (oder auch Power of Siberia) bislang nicht die gewünschten Erfolge liefern. Die Pipeline ist zwar formal gesehen per Ende des vergangenen Jahres offiziell in Betrieb genommen worden. Die Staatschefs von Russland und China haben die Pipeline eingeweiht. In der Zwischenzeit hat jedoch das Coronavirus mächtig zugeschlagen.

Gemäß Daten der chinesischen Zollbehörden sei dabei weniger Erdgas transportiert worden, als geplant. Bedingt durch das Coronavirus sei die Nachfrage der chinesischen Wirtschaft zunächst eingebrochen, was dazu geführt habe, dass die Leitung sogar einige Wochen stillstand. Offiziell ist dieser Stopp allerdings mit Wartungsarbeiten begründet worden.

Direkt nach der Coronakrise habe es hingegen auf russischer Seite einige Probleme gegeben. Als die chinesische Wirtschaft wieder hochgefahren ist, hätte sich mehr als jeder dritte Mitarbeiter beim Gasfeld Tschajanda mit Corona infiziert. Das hätte wiederum weitere Baustellen nach sich gezogen. Verliert Gazprom daher auch bei diesem wichtigen Projekt jetzt seinen Mojo?

Die langfristige Perspektive zählt Kurzfristig, so könnte man jetzt natürlich denken, hat der russische Erdgasriese einige Probleme einzustecken. Das hat sich allerdings auch im Vorfeld abgezeichnet: Das Coronavirus hat schließlich weite Teile des Öl- und Erdgasmarktes lahmgelegt. Eine wegbrechende Nachfrage von chinesischer Seite aus hat zudem die Ölpreise stark belastet. Faktoren, die eigentlich hinlänglich bekannt gewesen sind und entsprechend eingepreist erscheinen.

Mittel- bis langfristig geht es allerdings weiterhin um die Perspektive, die Gazprom sich aufbaut: China ist und bleibt ein wichtiger Absatzmarkt für das eigene Erdgas und die Volksrepublik bleibt hungrig, was den Verbrauch von Ressourcen angeht. Hier dürfte daher ein grundsätzlich attraktiver Wachstumsmarkt für den russischen Konzern entstehen.

Gleichzeitig dürften sich auch die Probleme bei Nord Stream 2 in den kommenden Wochen und Monaten relativieren. Selbst wenn die USA jetzt noch einmal den Druck erhöhen, so ist es die russische Regierung selbst, die jetzt die Federführung beim Bau der EU-Pipeline übernommen hat. Ein starker Indikator dafür, dass dieses Projekt jetzt nicht mehr vom Druck der US-Regierung abhängig ist. Auch diese Perspektive hält somit die mittel- bis langfristige Perspektive hier auf.

Eine turbulente Zeit! Im Endeffekt zeigen die aktuellen Wasserstandsmeldungen aus China daher ebenfalls bloß, dass wir uns gegenwärtig in einer turbulenten Zeit befinden. Dass das Reich der Mitte weniger nachgefragt hat, dürfte den meisten Investoren im Öl- und Erdgasmarkt bewusst gewesen sein. Und auch, dass das Coronavirus Teile der Produktion lahmlegen kann.

Jetzt geht es darum, in die Zukunft zu schauen. In eine Zeit nach dem Coronavirus. Die mit deutlich mehr fertigen Pipelines bessere Aussichten beinhalten dürfte.

The post Gazprom-Aktie: Neben Nord-Stream-2-Chaos jetzt auch weniger „Power of Siberia“? appeared first on The Motley Fool Deutschland.

Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.