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Gewinneinbruch im Paketgeschäft - Post will Preise erhöhen

Veröffentlicht am 07.08.2018, 12:34
Aktualisiert 07.08.2018, 12:40
© Reuters. FILE PHOTO: A Deutche Post sign stands in front of the Bonn Post Tower in Bonn
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Düsseldorf (Reuters) - Vom Wachstumsbringer zur Gewinnbremse: Sinkende Erträge im Paketgeschäft lasten auf den Bilanzen der Deutschen Post (DE:DPWGn).

In der Sparte, die jahrelang vom florierenden Online-Handel profitierte, aber nun mit steigenden Kosten zu kämpfen hat, brach der operative Gewinn im zweiten Quartal um 60 Prozent ein. Bessere Geschäfte in der wachsenden Frachtsparte konnten diesen Effekt nicht abfedern. Insgesamt verbuchte der Konzern einen Rückgang beim operativen Ergebnis um elf Prozent auf 747 Millionen Euro und verfehlte damit die Analysten-Erwartungen. Konzernchef Frank Appel tritt nun auf die Kostenbremse. Aber nicht nur das: Die Post machte erneut deutlich, dass sich die Kunden auf steigende Preise für Briefe und Pakete einstellen müssen.

"Die Brief- und Paketsparte fällt negativ auf", räumte Finanzchefin Melanie Kreis ein. Der Bereich war schon in der Vergangenheit Sorgenkind der Post, weil das Briefgeschäft durch den Siegeszug der E-Mail und anderer elektronischer Kommunikationswege kontinuierlich schrumpft. Auf der anderen Seite verlieh aber der durch Amazon (NASDAQ:AMZN), Zalando (DE:ZALG) & Co. boomende Online-Handel dem Paket-Geschäft Flügel und kurbelte den Umsatz an. Die Post eilte hier von Rekord zu Rekord. Doch auch die Kosten explodierten.

"WACHSTUM IST SUPER, DER REST WIRD SICH FINDEN"

© Reuters. FILE PHOTO: A Deutche Post sign stands in front of the Bonn Post Tower in Bonn

"Im Paketgeschäft sind wir in den vergangenen Jahren deutlich schneller gewachsen als der Wettbewerb, alles nach der Devise: 'Wachstum ist super, der Rest wird sich finden'", hatte Post-Chef Appel in einem Mitarbeiter-Magazin kritisiert. Die Erträge seien aber nicht in dem Maße mitgewachsen, räumte er ein. Der für die Sparte zuständige Vorstand Jürgen Gerdes hat seinen Hut nehmen müssen, Appel leitet das Geschäft nun selbst und muss es wieder in die Spur bringen. Denn dies ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass die Post das Gewinnziel 2020 von mindestens fünf Milliarden Euro erreicht. 1,7 Milliarden Euro dazu soll dann die Krisen-Sparte beisteuern. Appel und Kreis äußerten sich einmal mehr optimistisch, dass dies gelingt. Die Post will bei ihren Aktionären wieder Vertrauen aufbauen, nachdem sie im Juni wegen der Gewinn-Krise im Paketgeschäft ihre Jahresprognose um fast ein Viertel auf rund 3,2 Milliarden Euro zusammenstreichen musste.

Appel muss das Ruder herumreißen, doch das von ihm vorgelegte Restrukturierungspaket kostet Geld. Ein Programm für einen vorgezogenen Personalabbau bei Beamten sowie Investitionen, die Abläufe in Sortierung und Zustellung bessern sollen, lasten auf der Bilanz. Auch verdienen die Beschäftigten in Deutschland dank eines Tarifvertrags mit der Gewerkschaft Verdi seit vergangenem Oktober 1,7 Prozent mehr, diesen Oktober kommen noch einmal drei Prozent dazu. Der Post-Chef muss zudem in der Sparte aufräumen, die Gerdes mit zahlreichen neuen Ideen auf Wachstum getrimmt hatte. Vom Internet-Marktplatz Allyouneed will sich Appel trennen, beim Internet-Portal Post Reisen wurde bereits Ende Juni der Stecker gezogen.

Nun dreht die Post auch an der Preisschraube. Zum 1. Juli stiegen die Preise für Bücher- und Warensendungen. Bei den Briefen wartet die Post noch auf die Entscheidung der Bundesnetzagentur über eine Preiserhöhung zum 1. Januar 2019. "Wir werden nun (..) unsere Preise und Kosten sowohl im Post- als auch im Paketbereich stärker in den Blick nehmen, um die Volumenentwicklung in kontinuierlich steigende Erträge zu überführen", erklärte Appel. Wie hoch das Brief-Porto genau steigen wird, ist noch offen.

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