Ein Wert, den man wohl hierzulande recht häufig in den Depots antrifft, ist sicherlich die Aktie des Ludwigshafener Chemiekonzerns BASF (DE:BASFN) (WKN: BASF11). Denn zum einen investieren ja heimische Anleger ihr Geld sehr gerne in bekannte deutsche Titel. Und zum anderen ist gerade die BASF-Aktie bei vielen Investoren wegen der recht soliden Dividendenzahlungen äußerst beliebt. Aber auch ihr Kursverlauf zeigte lange Zeit ein positives Bild.
Allerdings ist es schon eine Weile her, als sie im Jahr 2018 mit einem Kurs von 97,67 Euro (19.01.2018) ihren bisherigen Höchststand markierte. Und im Zuge der Corona-Panik sackte sie im letzten Jahr sogar bis auf einen Wert von nur 39,035 Euro (16.03.2020) ab. Von diesem Schock hat sie sich zwar schnell erholt, konnte aber die 70-Euro-Marke bis heute noch nicht wieder nachhaltig überwinden. Dabei sieht die Gesamtsituation bei BASF eigentlich relativ gut aus.
Viele positive Nachrichten Es scheint so, als ob BASF die Corona-Krise erfolgreich hinter sich gelassen hat. Bereits seit Anfang des Jahres läuft es nämlich wieder relativ rund bei den Ludwigshafenern. Dank höherer Preise und Mengen konnte sich die dynamische Geschäftsentwicklung weiter fortsetzen. Auch die Zahlen zum zweiten Quartal, welche bereits am 28.07.2021 bekannt gegeben wurden, belegen dies deutlich. Und sie lassen keinen Zweifel aufkommen, dass sich BASF sogar wieder auf Rekordkurs befindet.
Der Umsatz konnte gegenüber dem Vorjahresquartal um 56 % auf 19,75 Mrd. Euro gesteigert werden. Noch wesentlich besser sah es beim EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) vor Sondereinflüssen aus. Mit 2,36 Mrd. Euro hat sich dieses sogar etwas mehr als verzehnfacht. Hier stand nämlich an dieser Stelle im letzten Jahr nur der Betrag von 226 Mio. Euro in den Büchern.
Auch in der Führungsebene ist man zuversichtlich. Unternehmenschef Martin Brudermüller hält an seiner letzten Prognose für das Gesamtjahr 2021 fest. Man geht beispielsweise beim Umsatz von einem Anstieg auf 74 bis 77 Mrd. Euro aus. Und zum Ende des Jahres soll beim EBIT vor Sondereinflüssen ein Wert zwischen 7,0 bis 7,5 Mrd. Euro in der Bilanz stehen.
Mit diesen Zielen peilt BASF also eine deutliche Steigerung über das Vorkrisenniveau hinaus an. Und sollte die Prognose eintreffen, wäre es für den Chemiekonzern ein riesiger Erfolg. Denn BASF könnte nämlich so in diesem Jahr einen Umsatz erzielen, der als der höchste in die Unternehmensgeschichte eingehen würde.
Aktie schwächelt noch Obwohl die Nachrichtenlage relativ gut ist, konnte die BASF-Aktie noch nicht wieder zu ihrer alten Stärke zurückfinden. Zuletzt knickte sie aufgrund der Sorgen um Evergrande sogar noch weiter ein. Denn sollte sich die Konjunktur in China abschwächen, könnte dies den dort stark vertretenen Chemieriesen natürlich enorm belasten. Und so notieren die Papiere von BASF mit 63,79 Euro (24.09.2021) weiterhin deutlich unter 70 Euro.
Doch ich bin relativ optimistisch, dass dies nicht so bleiben muss. Denn wenn sich vielleicht schon weit vor dem Jahresende abzeichnet, dass die anvisierten Ziele auch erreicht werden, dann könnte dieser Umstand dem Aktienkurs womöglich schon bald wieder auf die Sprünge helfen. Ich bin auf jeden Fall relativ zuversichtlich, dass wenn sich die Krise rund um Evergrande nicht zu etwas richtig Großem ausweitet, die BASF-Aktie gute Chancen auf eine baldige Überwindung der 70-Euro-Marke haben sollte.
Andre Kulpa besitzt Aktien von BASF. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021