Die neue Virusvariante Omikron führte an der Börse kurzzeitig zu einer Verkaufspanik. Doch mittlerweile sind viele Indizes und Aktien wieder kräftig gestiegen. Hinzu kommen erste Laboruntersuchungen der Impfstoff-Hersteller, die ebenfalls eher positiv ausfallen.
1. Biontech (NASDAQ:BNTX) veröffentlicht erste Laborergebnisse
So stellte Biontech (WKN: A2PSR2) anhand von Seren geimpfter Personen fest, dass eine dritte Impfung auch gegen die Omikron (B.1.1.529)-Variante schützt. Gegenüber Personen, die nur zwei Impfungen erhielten, liegt die Zahl der neutralisierenden Titer 25-mal höher. Biontech beobachtet eine ähnliche Wirkung, wie sie mit zwei Impfungen gegen den Wildtyp-Virus erzielt wurde.
Aber auch mit zwei Impfungen geht Biontech immer noch von einem Schutz gegen einen schweren Verlauf aus. Um allerdings eine Infektion zu verhindern, genügen sie nach Angaben des Unternehmens wahrscheinlich nicht.
„Obwohl zwei Impfstoffdosen immer noch vor schweren Erkrankungen schützen, die durch den Omikron-Stamm verursacht werden, zeigen die vorläufigen Daten deutlich, dass der Schutz mit einer dritten Dosis unseres Impfstoffs verbessert wird“, so Pfizers (WKN: 852009) CEO Albert Bourla.
Biontech sammelt weitere Labordaten und beobachtet die Wirksamkeit seines Impfstoffes in der Praxis. Das Unternehmen arbeitet dennoch bereits an einem angepassten Impfstoff, der voraussichtlich bis März 2022 bereitsteht. Ob er jedoch benötigt wird, müssen die weiteren Untersuchungen und Auswertungen zeigen. Biontech und das Partnerunternehmen Pfizer (NYSE:PFE) möchten 2022 etwa 4 Mrd. Impfdosen produzieren.
Für die Wirtschaft, die Börse und Biontech ist diese Meldung positiv, denn die Notwendigkeit einer vollständigen Impfstoff-Neuentwicklung ist damit ausgeräumt.
2. Valneva erhält zweiten Impfstoff-Auftrag
Valneva (WKN: A0MVJZ) hat bereits mit der Europäischen Union einen Kaufvertrag über bis zu 60 Mio. Impfstoff-Dosen abgeschlossen. Doch dieser kommt nur bei einer Zulassung zum Tragen, die nach den Ergebnissen der abschließenden klinischen Studie allerdings als sehr wahrscheinlich gilt.
Nun konnte der französische Impfstoff-Hersteller mit Bahrain einen zweiten Vertrag über die Lieferung von 1 Mio. Dosen schließen. Der Totimpfstoff VLA2001 befindet sich derzeit in Europa und in Bahrain in einem rollierenden Zulassungsverfahren.
„Wir sind der bahrainischen Regierung für ihr Vertrauen in unseren Impfstoff dankbar und freuen uns darauf, mit ihr zusammenzuarbeiten, um die Pandemieentwicklung im Nahen Osten zu bekämpfen. Vorbehaltlich der behördlichen Prüfung und Genehmigung beginnen wir im ersten Quartal 2022 mit der Auslieferung“, so Valnevas Chief Business Officer Franck Grimaud.
Bahrain verfügt zwar über genügend Impfdosen, möchte seiner Bevölkerung aber dennoch eine Impfstoffauswahl anbieten, um so die Impfquote zu erhöhen. Auch Europa wartet auf die Zulassung der Totimpfstoffe, um so die Impfquote weiter zu steigern. Valneva-Aktien sind infolge der positiven Nachricht heute (08.12.2021) in Frankfurt um 8,10 % gestiegen.
Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021