Die Inflation ist ein heißes Thema. Nicht nur an den Aktienmärkten. Auch wir Verbraucher spüren, dass das Leben teurer wird. Sie erreicht dabei nicht mehr nur die Energiekosten, sondern auch die Dinge des täglichen Bedarfs.
Ob und wann die Phase der starken Preissteigerungen vorbei ist, daran scheiden sich die Geister. Einige Analysten sprechen von einem Prozess und einem möglichen Peak. Allerdings auch von der Option, dass die Teuerung noch bis ins Jahr 2023 und sogar bis in 2024 hineinreichen kann. Andere sind optimistischer, so mancher malt derzeit schwarz.
Auch Bill Ackman gehört zum Kreis der Schwarzmaler dazu. Zum Thema Inflation glaubt er, dass dieses Mal doch irgendwie alles anders ist. Fassen wir seine These kurz zusammen.
Inflation: Alles anders dieses Mal?
Bill Ackman äußerte sich zuletzt offenbar im Rahmen eines Calls mit seinen Investoren. Auch die Inflation war dabei ein Thema und seiner Ansicht nach sollte die US-FED derzeit eine Schippe drauflegen. Die US-amerikanische Zentralbank tue jedenfalls (noch) nicht genug, um die aktuellen Teuerungsraten zu bekämpfen.
Seine These ist, dass das Risiko der höheren Inflationsraten bestehen bleibe. Derzeit seien wir noch weit von dem Niveau entfernt, wohin die Reise gehen müsse, um das Problem zu bekämpfen. Deshalb sehe er ein weiteres Korrektur-Risiko für die Aktienmärkte.
Bemerkenswert: Bill Ackman sieht die US-amerikanische Zentralbank FED offenbar nicht in der Lage, die Inflation auf ein bequemes und anvisiertes Niveau von 2 % zu bringen. Das hat ein kleines bisschen was von einem: Dieses Mal ist alles anders.
Eine Sichtweise
Die Perspektive von Bill Ackman ist relevant. Als Hedgefondsmanager hat er einen Einblick in die aktuellen Märkte und auch seine guten Gründe. Derzeit erleben wir eine Teuerung, wie wir sie seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen haben. Auch die Bekämpfung der Ursachen erweist sich in Teilen als schwierig. Zudem müssen die Zentralbanken konsequent einen Interessenausgleich realisieren, was das Abwürgen der Wirtschaft und der Teuerungsraten angeht.
Allerdings ist die Perspektive, dass dieses Mal alles anders wird, trotzdem nicht ungefährlich. Ob es die Inflation betrifft oder auch andere Themen und den Aktienmarkt. Wenn eines die Historie bewiesen hat, dann, dass häufig doch nicht alles anders ist.
Trotzdem kann es nicht verkehrt sein, sich auf Schwierigkeiten und Turbulenzen vorzubereiten. Die Inflation ist jedenfalls das Thema, das die Märkte im Moment in ihrem Bann hält. Womit wir wohl übereinstimmen können zu sagen: Die Baustelle ist schwierig und komplex. Umso wichtiger ist es, langfristig und unternehmensorientiert überzeugt zu sein und zu bleiben.
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