(Korrigiert Volumen des PEPP-Programms zu Beginn des zweiten Absatzes auf 1,35 (nicht: 1,75) Billionen Euro)
- von Francesco Canepa und Balazs Koranyi
Frankfurt, 03. Nov (Reuters) - Die Währungshüter der EZB wägen Insidern zufolge derzeit ab, ob sie in einem neuen Konjunkturpaket auch ein älteres weniger großzügiges Anleihenkauf-Kaufprogramm einsetzen sollen. Regierungen könnten damit angeregt werden, sich in ihrer Haushaltspolitik Mittel aus dem neuen EU-Wiederaufbaufonds für grüne und digitale Investitionen zu leihen, sagten vier mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die nächste Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) ist für den 10. Dezember geplant. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte vergangene Woche die Tür für ein neues Corona-Stützungspaket für die Wirtschaft weit aufgestoßen. Insidern zufolge loten die Euro-Wächter aus, ob sie ihr inzwischen auf 1,35 Billionen Euro angelegtes Pandemie-Kaufprogramm PEPP erneut aufstocken sollen, das ihnen erhebliche Flexibilität beim Kauf von Staatsanleihen stark von der Krise betroffener Länder einräumt, oder ihr 2015 aufgelegtes Kaufprogramm APP. Unter diesem müssen Anleihenkäufe viel stärker die jeweilige Größe eines Landes widerspiegeln - was im sogenannten Kapitalschlüssel festgehalten ist, der sich an Wirtschaftskraft und Bevölkerungszahl orientiert.
Ein EZB-Sprecher lehnte eine Stellungnahme zu den Informationen ab.
Über die genaue Zusammensetzung eines neuen Hilfspakets wird den Insidern zufolge wohl am 10. Dezember entschieden. Manche halten einen Kompromiss für wahrscheinlich. Dabei werde zwar sowohl das PEPP- als auch das ältere APP-Programm ausgeweitet. PEPP-Käufe würden aber das Hauptinstrument bleiben.