Frankfurt (Reuters) - Die insolvente Fluggesellschaft Germania hat womöglich doch noch Chancen, mit einem neuen Eigentümer weiterzumachen.
Es gebe Gespräche mit dem Luftfahrtbundesamt und den Leasinggebern der 27 betroffenen Flugzeuge, um dafür die Voraussetzungen zu schaffen, erklärte Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg am Freitag. "Unser vorrangiges Ziel ist es, die Fluglinien betriebsbereit zu halten, um die Start- und Lande-Slots behalten zu können." Flugzeuge, Crews und Wartung müssten dafür einsatzbereit und die Infrastruktur intakt bleiben. Wienberg steht demnach in Kontakt mit möglichen Investoren.
Germania war unter dem Druck sinkender Ticketpreise, schwacher Auslastung im Winter und gestiegener Treibstoffkosten das Geld ausgegangen. Anfang der Woche meldete der Charterflieger Insolvenz an. Damit verlor das Unternehmen die Betriebserlaubnis, sodass die 27 betroffenen Flugzeuge der deutschen Gesellschaft sofort am Boden bleiben mussten. Dadurch gehen die für den Flugbetrieb notwendigen Start- und Landerechte verloren. Von der Insolvenz betroffen sind knapp 1700 Beschäftigte, darunter 400 Piloten und 580 Flugbegleiter. Bisher seien keine Kündigungen ausgesprochen, erklärte Wienberg. Ein Teil des fliegenden Personals müsse die Flugzeuge alle zwei Wochen in die Luft bringen, damit deren Betriebsgenehmigung nicht verfällt.