FRANKFURT (dpa-AFX) - Die neuen Aktionäre von Traton (105:8TRA) haben beim Börsengang der Volkswagen-Tochter zunächst Verluste gemacht. Mit 27 Euro waren die Papiere der Lkw- und Bussparte der Wolfsburger zwar exakt auf Höhe des Ausgabepreises in den Börsenhandel gestartet, gerieten dann jedoch schnell unter Verkaufsdruck. In der Folge ging es bis auf 26,36 Euro nach unten. Zuletzt notierten die Anteilsscheine mit 26,69 Euro rund 1,2 Prozent unter dem Emissionspreis.
Schon im Vorfeld war es nicht so erfolgreich gelaufen wie erhofft. Mit gut 1,5 Milliarden Euro flossen knapp 400 Millionen Euro weniger in die Kasse des Autobauers als ursprünglich maximal möglich gewesen wäre. Denn die Preisspanne hatte zunächst bei 27 bis 33 Euro gelegen.
Traton, zu der MAN (4:MANG) und die schwedische Marke Scania gehören, bleibt mit 88,5 Prozent in Händen von VW. Der Streubesitz liegt nach dem Börsengang bei 11,5 Prozent.
Für VW-Aktionäre ist der Handelsstart also ebenfalls ein Stimmungsdämpfer, hatte so mancher doch durch den Börsengang auf eine Neubewertung gehofft. Dazu gehört der Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler. Laut seinen Berechnungen könnte sich der Wert aller Teile von VW auf mehr als das doppelte des Börsenwertes der Wolfsburger belaufen. Der Börsengang von Traton könnte nach Piepers Leseart also helfen, den wahren Wert von Volkswagen (DE:VOWG) zu verdeutlichen.
Traton selbst kommt nach den anfänglichen Kursverlusten auf einen Börsenwert von etwa 13,3 Milliarden Euro. Laut den Experten des Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmens EY ist die dies der zweitgrößte europäische Börsengang im laufenden Jahr. Weltweit sei es der fünftgrößte.